Hannover: 15-Jährige nach Gruppenvergewaltigung schwanger

Es ist ein Fall, der sprachlos macht: Im Dezember 2017 haben vier Männer in Hannover eine Schülerin auf einer Party vergewaltigt und dabei gefilmt. Das Opfer Samantha B. war damals erst 15 Jahre alt. Zwei der vier Angeklagten wurden heute in Hannover verurteilt: Ivan M. muss für zwei Jahre und fünf Monate ins Gefängnis, Feyzel S.für zwei Jahre und drei Monate.

Samantha und ihre mutmaßlichen Peiniger feierten zusammen auf einer Party. Dort hatte die damals 15-Jährige intime Kontakte zu mehreren Männern. Doch im Laufe der Nacht soll so viel Alkohol geflossen sein, dass die Schülerin völlig wehrlos und benommen gewesen sein soll.

Vier Männer haben die damals 15-Jährige dann zusammen vergewaltigt. „Die vier Männer sollen die Widerstandsunfähigkeit des Opfers ausgenutzt und sie sexuell missbraucht haben“ sagte der Gerichtssprecher Koray Freudenberg im RTL-Interview.

Die vier Täter haben die Gruppenvergewaltigung gefilmt. Dieses Video trug laut Gericht entscheidend dazu bei, dass die Männer verurteilt werden konnte. Die Aufnahmen beweisen, dass Samantha B. durch den Alkohol völlig weggetreten war und keine Chance hatte, sich gegen den Missbrauch zu wehren.

„Das Video zeigt, dass meine Mandantin nacheinander von vier Männern missbraucht wurde. Sie haben ihr ins Gesicht getätschelt, ohne, dass sie noch reagiert hat“ sagte Anwalt Björn Nordmann.

Nur zwei der vier verdächtigen Männer jetzt heute in Hannover verurteilt. Der heute 19-jährige Muhammed A kommt aus Österreich und wurde dort bereits im vergangenen Jahr zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt.

Mostafa E. sitzt im Libanon fest und konnte deshalb heute nicht vor Gericht erscheinen. Laut Gerichtssprecher habe er dort seine kranke Mutter besucht. Da momentan keine Flüge aus dem Libanon nach Deutschland starten, konnte er nicht zum Gerichtstermin erscheinen. Er wird sich wahrscheinlich im Juli in einem weiteren Gerichtsverfahren verantworten müssen.Die Schülerin wurde von einem der Männer schwanger. Sie zog mit ihrem Kind in eine Mutter-Kind-Einrichtung. Vor Gericht in Hannover trat die mittlerweile 18-Jährige als Nebenklägerin auf. „Ich kann nur hoffen, dass die Beziehung zwischen meiner Mandantin und ihrer Tochter in Zukunft bestmöglich verläuft und die Kleine eine bestmögliche Zukunft vor sich hat“ sagte ihr Anwalt im RTL-Interview.

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