Hamburg: Hamas überfällt Israel – seltsamer Brief des staatlichen Fortbildungsinstitutes an die Schulleitungen

Dietmar Rabich / Wikimedia Commons / “Hamburg, Rathaus — 2016 — 4175” / CC BY-SA 4.0

Es hat einen seltsamen, offiziellen, Brief gegeben: In einem Schreiben des Landesinstitutes für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) – das Institut gehört zur staatlichen Hamburger Schulbehörde (BSB) – ist zum ausdrücklichen Verzicht von Gedenkfeiern an den Hamburger Schulen zum Jahrestag des arabischen Hamas-Überfalls auf Israel aufgerufen worden.

Das offizielle Schreiben des LI richtete sich an alle Hamburger Schulleitungen. Anlässlich des kurz bevorstehenden Jahrestages des grausigen Überfalls der arabischen Terrororganisation Hamas auf Grenzgebiete Israels, bei dem über 1.000 Israelis auf bestialische Art und Weise umgebracht und etwa 200 Juden als Geiseln in unterirdische Verstecke im Gaza-Streifen verschleppt worden sind.

Dieser 7. Oktober 2023 war der Beginn des jetzigen Nahostkrieges.

Das LI will Kraniche der Hoffnung falten

In dem Schreiben des staatlichen LI, das Teil der BSB Hamburgs ist, heißt es unter anderem: „Verzichten Sie bitte auf große Gesten wie Schweigeminuten, Aufforderungen zur Trauer oder Empathie. Verzichten Sie auf das gemeinsame Schauen von Reportagen”.

Stattdessen empfiehlt das Landesinstitut, gemeinsam „1000 Kraniche der Hoffnung“ zu falten – und an einem Baum zu befestigen.

Die Spitze der Schulbehörde distanziert sich – ohne eine klare Position einzunehmen

Die Schulbehörde von Hamburg distanziert sich jetzt von dem Schreiben. Die Spitze habe keine Kenntnis von diesem Brief des LI gehabt.

Der NDR, Radio Hamburg und die Tageszeitung Die Welt berichteten darüber. Die CDU Hamburg spricht von einem „Skandal“, den das LI verursacht habe.

Die CDU-Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft hat dem regierenden Senat, der von der SPD und den
Grünen gebildet wird, vorgeworfen, als einziges Bundesland keine offizielle Gedenkveranstaltung zum Überfall der Hamas-Terroristen auf Israel vor einem Jahr zu veranstalten.

Die SPD und die Grünen rufen jetzt zum „Frieden“ (Die Welt) auf. Die Position lässt sich ganz verschieden interpretieren.

Dazu erklärte der Fraktionsvizechef und schulpolitische Sprecher der Hamburger AfD, Alexander Wolf: Der Terrorangriff der Hamas auf Israel vor einem Jahr bilde eine Zäsur im Nahostkonflikt. Gedenken und Schweigeminuten hieran müssten möglich sein.

Vermeintliche Ahnungslosigkeit

„Die vermeintliche Ahnungslosigkeit der Schulbehörde wirft Fragen auf. Und es wirft ein schlechtes Licht auf die Schulsenatorin Bekeris, die diese Vorgänge nun aufklären muss“ (Presseerklärung der AfD).

Wolf weiter: „Sollte dieser Aufruf zum Verzicht auf Schweigeminuten aus Angst vor radikalen Muslimen und pro-palästinensischen Gruppen erfolgt sein, wäre das der völlig falsche Weg und ein fatales Zeichen.“

Hamburg: Hamas überfällt Israel – seltsamer Brief des staatlichen Fortbildungsinstitutes an die Schulleitungen (haolam.de)
 

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *