Deutschlands Stromversorgung beunruhigt mittlerweile auch Skandinavien. Teils kochen die Emotionen hoch – eine Zeitung fordert aber auch schon „Hilfe“ für die Bundesrepublik.
STOCKHOLM – Die Ampel-Koalition will die letzten drei deutschen Atomkraftwerke nicht weiterlaufen lassen – jedenfalls vorerst. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht die AKW nur als Notfallreserve auf Abruf. In Deutschland sehen viele Kritiker das als reine Verbeugung vor dem Willen der eigenen Partei. Inzwischen steht auch fest, dass ein AKW rein technisch gar nicht als „Notfallreserve“ im Standby-Modus gehalten werden kann.
„Gefahr für Europa“ – Schwedischer Grüner droht Habeck
Mittlerweile werden Stimmen aus dem Ausland laut, die Deutschland als „eine Gefahr für Europa“ bezeichnen, wie merkur.de berichtet und bild.de schreibt, dass der schwedische Grünen-Politiker Take Aanstoot droht, das „Baltic Cable“ zu kappen, sollte „Deutschland keine Verantwortung für seine Energiesicherheit übernehmen“. Das Hochspannungskabel durch die Ostsee verbindet das deutsche mit dem schwedischen Stromnetz. Auf Twitter schreibt er: „Wenn Deutschland keine Verantwortung für seine Energiesicherheit übernimmt, werde ich unserer Regierung vorschlagen, das Ostseekabel zu kappen. Solidarität funktioniert nur, solange sich niemand selbst Schaden zufügt.“
Dass der Grüne Politiker im Prinzip gar nicht die Möglichkeit hat, Deutschland den Strom abzudrehen ist ebenfalls klar – noch dazu, wo sich seit der Wahl vom Wachende die Machtverhältnisse in Schweden gedreht haben. Seine Drohung ist allerdings deshalb von Relevanz, da sie die Stimmung in Europa widerspiegelt – auch unter Grünen – und es wird klar, dass Habecks Wirtschaftspolitik in der jetzigen Form nicht länger tragbar ist. Energiesparen auf Teufel komm raus, wird wohl nicht die Lösung für den kommenden Winter sein.