Vor wenigen Stunden hat die Regierung von Ungarn (Magyarország Kormánya) auf Facebook ein Video veröffentlicht, dass anscheinend zeigt, wie Migranten den Grenzschutz der südungarischen Grenze überwinden wollen und dabei auch versuchen, Videokameras zu zerstören. Mit martialischer Musik wird in knapp einer Minute gezeigt, wie Vermummte mit Steinen oder Holzstöcken die Kameras bewerfen. Schlussendlich werden auch Leitern herbeigeholt, mit denen der Grenzzaun gestürmt werden soll. Die letzten Sekunden des Videos zeigen einen Wagen, aus dem vermutlich zwei Polizisten heraneilen, um die Grenzstürmer festzunehmen.
80.000 Aufrufe innerhalb kürzester Zeit
Innerhalb von zwei Stunden wurde das Video fast 80.000 Mal aufgerufen. Übersetzt man die Reaktionen (die allesamt in ungarischer Sprache sind), so wird Entsetzen deutlich. Einer der Schreiber fordert, dass der Grenzzaun unter Strom gesetzt werden soll, was auch für Beifall bei weiteren Kommentatoren sorgt. Dabei können die Ungarn ohnehin unbesorgt sein: So gut wie alle der Grenz-Stürmer wollen ja nicht in ihrem sicheren Land bleiben, sondern weiterziehen nach Österreich oder Deutschland. Und dort wartet kein Grenzzaun mehr auf sie, sondern nur nette Polizisten und Soldaten, die ihnen den Weg ins nächste Erstaufnahmezentrum und somit in die soziale Hängematte weisen.