Fremd im eigenen Land? Jeder vierte Niedersachse fühlt sich so

Nosta Lgia

Eine neue Studie des Instituts für Demokratieforschung der Universität Göttingen zeigt, dass Migration, Klimakrise und steigende Energiepreise die größten Sorgen der Niedersachsen sind. Im Rahmen des niedersächsischen Demokratie-Monitors wurden 1.000 Bürger ab 16 Jahren befragt. Laut Studienleiter Philipp Harfst sehen 25 Prozent der Befragten die Anwesenheit vieler Muslime als Grund dafür, dass sie sich „manchmal wie ein Fremder im eigenen Land“ fühlen.

Das Vertrauen in die politischen Akteure ist in den letzten zwei Jahren drastisch gesunken. Während 2021 noch 60 Prozent der Niedersachsen Vertrauen in die Politiker hatten, sind es aktuell nur noch 12 Prozent. Auch die öffentlich-rechtlichen Medien (40 Prozent, 2021: 69 Prozent) und der Verfassungsschutz (50 Prozent, 2021: 76 Prozent) verzeichnen deutliche Verluste. Simon Franzmann, Direktor des Instituts, fasst zusammen: „Die Menschen in Niedersachsen sind staatstragend, aber zunehmend unzufrieden“.

Einen Lichtblick gibt es für die Landespolitik. Ministerpräsident Stephan Weil und sein Kabinett erhalten von 45 Prozent der Befragten positive Bewertungen, während die Bundesregierung mit nur 18 Prozent Zustimmung deutlich schlechter abschneidet. Noch höher ist die Zufriedenheit mit der Kommunalpolitik, die von 51 Prozent der Befragten geschätzt wird.

Geäußert haben sich die Befragten auch zum Thema Remigration. Hier zeigt sich, dass drei Viertel der Niedersachsen es ablehnten, Ausländer in ihre Heimat zurückzuschicken, wenn Arbeitsplätze knapp würden. „Die sogenannte Remigration ist in Niedersachsen kein Thema“, betont Harfst. Dennoch stimmen zwischen 20 und 30 Prozent migrationskritischen Aussagen zu. So sehen 28 Prozent Deutschland in einem „gefährlichen Maß überfremdet“.

Fremd im eigenen Land? Jeder vierte Niedersachse fühlt sich so

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