In Portugal haben vorgezogene Parlamentswahlen am Sonntag einen massiven Rechtsruck gebracht. Die regierenden Sozialisten von Ministerpräsident António Costa landeten Wählerbefragungen zufolge hinter dem konservativen Bündnis Demokratische Allianz (AD) von Oppositionsführer Luís Monenegro, während die rechtspopulistische Chega (“Es reicht”) massiv zulegen konnte. Ob es für eine rechte Mehrheit im Parlament reicht, war jedoch noch offen.
Die Demokratische Allianz kam den Befragungen zufolge auf 27,6 bis 33 Prozent der Stimmen und die Chega auf 14 bis 21,6 Prozent. Die Sozialisten unter ihrem neuen Spitzenkandidaten Pedro Nuno Santos konnten demnach mit 24,2 bis 29,5 Prozent der Stimmen rechnen. Bei der Parlamentswahl 2022 hatten sie noch 41,4 Prozent und eine absolute Mehrheit in der 230-köpfigen Volksvertretung erreicht. Die rechtspopulistische Chega kam damals auf 7,2 Prozent der Stimmen, die Parteien des DA-Bündnisses auf 30,7 Prozent.