„Er ist ein Opfer seiner Krankheit”: Der Student wurde vor dem Élysée-Palast verhaftet und wegen Verherrlichung des Terrorismus vor Gericht gestellt.
Die seltsame Persönlichkeit eines Jurastudenten aus Crépy-en-Valois (Oise) beschäftigte die Richter in Senlis am Mittwoch lange Zeit. Der junge Mann, der an seiner Pariser Universität wegen Verherrlichung des Terrorismus angeklagt worden war, litt unter psychischen Problemen und wurde schließlich freigesprochen.
Am 26. Oktober wurde der 24-jährige Jurastudent Yann N., der die ivorische Staatsangehörigkeit besitzt und in Crépy-en-Valois (Oise) wohnt, vor den Toren des Élysée-Palastes von der Garde Républicains festgenommen. Die auf Terrorismusbekämpfung spezialisierten Dienste hatten sich für diesen jungen Mann interessiert, der am Vortag vom Dekan seiner Pariser Rechtsfakultät aufgrund einer in einer WhatsApp-Gruppe von Studenten geposteten Nachricht zur Fahndung ausgeschrieben worden war. In einem PDF-Dokument begann Yann N. mit langen, unklaren Ausführungen, in denen er offenbar die Anschläge vom 11. September 2001 in New York und vom 7. Oktober 2023 auf israelischem Boden lobte.
Der unauffällige Student löschte den Beitrag zwar schnell wieder, doch seine Kommilitonen waren so erschrocken, dass sie den Dekan alarmierten, der daraufhin Anzeige erstattete und der Polizei Screenshots vorlegte. Yann N., der nicht in seinem Haus in Crépy-en-Valois war, wurde schließlich vor dem Präsidentenpalast festgenommen, wo er eine Ausstellung über französisches Know-how besuchen wollte. Auf seinem Computer fanden die Ermittler zahlreiche Suchanfragen zu Terroranschlägen oder auch Videos des Islamischen Staates. Auf seinem Mobiltelefon wurde ein Planentwurf für einen hypothetischen Terroranschlag in der Metrostation Châtelet-Les Halles mit Ablaufplan und Anweisungen entdeckt.
[…] Le Parisien