Die Rue du Faubourg-Saint-Denis in Paris stirbt wie alles Schöne

Rue du Faubourg Saint-Denis in Paris. Als ich Anfang der 70er-Jahre spontan mir ein Zugticket nach Paris kaufte und quasi ohne Gepäck nach Paris fuhr, fand ich Unterkunft in dieser Strasse. Warum spontan? Ich durfte von der Realschule in die Oberstufe eines Gymnasiums in GE-Buer eintreten und wurde gegen meinen Willen in einen Leistungskurs für Französisch gesetzt, obwohl ich von meiner alten Schule kaum Französischkenntnisse hatte. Also Zugticket gekauft und ab nach Paris, Hotel brauchte ich nicht, weil ich kannte aus Filmen die sog. Clochards, die unter Seinebrücken schliefen. Nach Ankunft am Gare du Nord bin ich auch gleich dahin. Auf dem Weg dahin lernte ich einen Schweizer kennen der Unterkunft in einer WG gefunden hatte, die teilweise unbewohnt war weil die dort wohnenden Studenten in den Sommerferien waren. Ich durfte dort kostenlos absteigen und lernte Paris und die französische Sprache kennen und lieben. Neben der obligatorischen missmutigen Madame concierge unseres Hauses wohnte in dieser Strasse u. a. auch der berühmte Sänger und Schauspieler Serge Reggiani. Die Rue du Faubourg Saint-Denis war für mich damals der Inbegriff von Frankreich. Heute ist die Strasse ein Kebab- Shithole (ich habs durch google maps schmerzhaft erfahren) und stirbt wie alles ehemals Schöne.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *