Die deutschen Polizeibeamten sind unzufrieden mit den elektrischen Polizeiautos, die ihnen von der Regierung aufgezwungen wurden.
Ralf Kusterer, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), sagte der Boulevardzeitung Bild am 20. März, die Batterien der neuen Autos seien viel zu schnell leer, als dass sie von den Gesetzeshütern effizient genutzt werden könnten.
Nach Angaben des Gewerkschaftsvorsitzenden mussten einige Polizeieinsätze abgebrochen werden, weil die Autos selbst dann keinen Strom mehr hatten, wenn sie über Nacht auf der Polizeiwache aufgeladen wurden.
Einige Beamte mussten ihre Arbeitszeit an Ladestationen verbringen, während die Batterie ihrer Fahrzeuge langsam wieder aufgeladen wurde.
Im Juli 2024 erhielten die Polizeistationen im südwestdeutschen Bundesland Baden-Württemberg eine Flotte von 136 Audi Q4 e-tron 45 Quattro (Verkaufspreis ab 55.000 Euro).
Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) begrüßte die Fahrzeuge als „Investition in unsere Sicherheit und in den Klimaschutz“.
Baden-Württemberg wird von den Grünen regiert, die konservative CDU ist Juniorpartner.
Neues ⚡ #Elektrofahrzeug: Unsere Fahrzeugflotte fährt ab sofort auch den Audi Q4 e-tron. Mit einer Reichweite von 540 Kilometern kann er auch bei längeren Strecken unterstützen. Unsere Flotte wird regelmäßig erneuert. Wie gefällt Euch unser Neuzugang? Eure #Polizei #Stuttgart pic.twitter.com/Z6I7ZBJp4x
— Polizei Stuttgart (@PP_Stuttgart) November 14, 2024
Auf die Frage der liberalen Abgeordneten Julia Goll, wie das Ministerium die Situation einschätze, antworteten Beamte des Ministeriums, dass die Polizeibeamten die Zeit, die sie in der Ladestation verbringen, nutzen könnten, um „mit den zur Verfügung gestellten persönlichen Mobiltelefonen Nachforschungen anzustellen oder Akten zu bearbeiten“.
Goll nannte die Vorschläge „grotesk“ und völlig losgelöst von seriöser Polizeiarbeit.
Kusterer sagte: „In der Realität müssen in solchen Fällen zwei Polizisten im Auto sitzen und sich anhören, wie die Kollegen um Verstärkung rufen.“
Wie oft Polizeieinsätze durch leere Batterien von Streifenwagen behindert würden, lasse sich nicht feststellen, so das Landesinnenministerium, da es „keine statistische Erfassung von Verfolgungs- und Einsatzfahrten der baden-württembergischen Polizei“ gebe.
German police ‘forced to abort missions’ as their electric cars ‘drain too fast’ – Brussels Signal