Der Verdächtige des Messerangriffs von Apolda wurde vor einem Jahr als gefährlich eingestuft, aber die Abschiebung wurde wegen eines fehlenden Reisepasses ausgesetzt

Kreisarchiv Weimarer Land – Google Maps

Vor dieser Flüchtlingsunterkunft in Apolda wurde am Montagmorgen ein Mann niedergestochen.

Nach einem brutalen Messerangriff auf einen Rentner im thüringischen Apolda sitzt ein 21-jähriger Asylbewerber in Deutschland in Untersuchungshaft.

Der Verdächtige, der in einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in der Lessingstraße wohnte, soll am Montagmorgen ohne Vorwarnung auf einen 68-jährigen Frührentner aus dem Landratsamt eingestochen haben, als dieser an der Einrichtung vorbeiging.

Das Opfer befindet sich nach wie vor in einem kritischen Zustand im Krankenhaus.

Trotz zahlreicher Medienanfragen äußerte sich die Staatsanwaltschaft Erfurt erst mehr als 30 Stunden nach dem Angriff und gab lediglich eine kurze Erklärung ab, in der sie die Festnahme bestätigte und mitteilte, dass gegen den Verdächtigen wegen versuchten Totschlags ermittelt wird.

Der Chef der Thüringer Staatskanzlei, Stefan Gruhner, sagte am Dienstag, dass die Genesung des Opfers oberste Priorität habe, betonte aber, dass der Vorfall die Notwendigkeit eines „Richtungswechsels in der Migrationspolitik“ unterstreiche.

Laut Thüringer Allgemeine verwies er auf die Pläne der Landesregierung für eine Abschiebeanstalt in Arnstadt und eine zentrale Ausländerbehörde, um Verfahren wie die Beschaffung von Passersatzpapieren zu vereinfachen. „Konsularische Maßnahmen hätten nicht den notwendigen Erfolg gebracht“, sagte er und deutete damit an, dass der Verdächtige die Abschiebebemühungen bewusst vereitelt habe.

Nach früheren Warnungen von Landrätin Christiane Schmidt-Rose war der Verdächtige bereits vor über einem Jahr als gefährliche Person gemeldet worden. Gegen ihn werde auch wegen Sachbeschädigung ermittelt. Dennoch blieb er in Deutschland, weil er sich nicht ausweisen konnte.

Die Identität des Verdächtigen ist nicht abschließend geklärt, obwohl die Behörden laut Berichten der Thüringer Allgemeinen und der Bild-Zeitung davon ausgehen, dass es sich um einen Türken handelt.

Versuche, ihn abzuschieben, scheiterten an der Weigerung der türkischen Botschaft in Berlin, ihm einen Reisepass auszustellen. Flüchtlingshelfer sollen dem Mann geraten haben, während dieses Vorgangs zu schweigen, was die Überprüfung seiner Identität behindert haben soll.

Das geplante Abschiebezentrum in Arnstadt hätte in diesem Fall keinen Unterschied gemacht, räumten die Behörden ein, da eine Abschiebung ohne gültige Reisedokumente nicht möglich ist.

Am Dienstag berichteten lokale Medien, dass Nachbarn der Unterkunft sich daran erinnerten, einen Polizeieinsatz wahrgenommen zu haben, sich aber weitgehend im Unklaren darüber blieben, was geschehen war. Die Bewohner der Unterkunft lehnten es ab, sich zu äußern.

Die Staatsanwaltschaft betonte, dass die Ermittlungen noch andauern, machte aber keine weiteren Angaben.

Germany: Apolda knife attack suspect was flagged as dangerous a year ago, but deportation stalled due to lack of passport

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