„Nordkorea lässt grüßen“. Dieser Satz war in den sozialen Medien am häufigsten zu lesen, wenn Teilnehmer der Demonstration gegen die „Zuckerl-Koalition“ von der Veranstaltung gestern, Samstag, in Wien berichteten.
Eine Frau unter den tausenden Kundgebungsteilnehmern erzählte live vor Ort, wie sie am Wiener Schottenring von der Polizei festgehalten wurde und nicht einmal aufs Klo gehen durfte. Sie filmte die Einkesselung im „besten Österreich aller Zeiten“, man sei „eingekerkert“ und sehe, wie es in diesem Land laufen würde. Es werde maximal eskaliert.
Eskalation auf Befehl von oben
Tatsächlich hatte man den Eindruck, dass die Exekutive auf Befehl von oben auf Eskalation aus gewesen wäre und Mainstream-Medien nur darauf gewartet hätten, bis jemand die Nerven verliert und die Absperrung der Polizei mit Gewalt durchbricht und man darüber berichten könnte. Das fand dann aber nicht statt: Hannes Brejcha, Veranstalter der Protestaktion, schrieb auf Facebook:
Herzlichen Dank an alle freiheitsliebenden Patrioten! Obwohl der Befehl zum Eskalieren kam, blieben die Menschen ruhig und diszipliniert.
Krone sah Identitäre und Waffen
Die Kronen Zeitung erwähnte das forsche Vorgehen der Beamten nicht, stattdessen machte deren Schreiber 400 Identitäre bei der Kundgebung aus und berichtete unter dem Titel „Chaos in Wiener City“ zudem, dass bei Personenkontrollen mehrere Messer und eine Schreckschusswaffe gefunden worden wären.
Teilnehmer der Demo gaben dagegen ein völlig anderes Bild ab. Silvia B. schrieb in einem Kommentar auf Facebook:
Bis 14 Uhr am Heldenplatz alles friedlich und ruhig, bis die Polizisten grundlos eine Inszenierung gestartet haben, ich habe mitgefilmt.