Die Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten des Nahen Ostens, die derzeit an der türkisch-griechischen Grenze als Asylsuchende in Europa stehen, zeigen in Dänemark bereits jetzt schon Wirkung und verursachen Unruhe unter den Politikern des Landes. Sollte an der sønderjyske (südjütländischen) Grenze Druck aufkommen, ist die Regierung bereit, die Notbremse zu ziehen und Asylsuchende beim Zugang zu Dänemark zurückzuweisen.
Wenn heutzutage in den Medien so viel über die Notbremse gesprochen wird, dann deshalb, weil sie versuchen, die Szenen zu vermeiden, die 2015 auf der sønderjyske Autobahn stattfanden. „Sollten viele Menschen wieder hierher kommen, werden wir dafür sorgen, dass die dänische Grenze zu Deutschland geschlossen wird“, sagt Justizminister Nick Hekkerup (Socialdemokraterne).
„Aber noch sind wir nicht soweit“, sagt Justizminister Nick Hekkerup. Er teilte TV SYD am Dienstagabend mit, dass der Flüchtlingsdruck nicht das gleiche Niveau wie 2015 erreichen werde. Erstens, weil die Türkei heftig übertreibt, wenn sie behauptet, an der griechischen Grenze stünden bis zu 100.000 Flüchtlinge. Zweitens, weil Europa diesmal einig ist, die Außengrenze geschlossen zu halten.
Zudem zeigen die Flüchtlinge vor der griechischen Grenze nicht das gleiche Interesse an Dänemark wie in der Vergangenheit. Skandinavien als Ziel wird nicht in gleichem Maße erwähnt wie vor vier bis fünf Jahren in der damaligen Flüchtlingskrise. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die Situation der von 2015 ähneln wird.