Gestern Morgen gegen 7.30 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Staatspolizei aufgrund eines dringenden Notrufs, der über die Notrufnummer “112” bei der Quästur eingegangen war, in die Fagenstraße entsandt. Die Anruferin berichtete, dass sie auf dem Weg zur Arbeit in der Nähe der Bushaltestelle an der Kreuzung mit der Sarntalerstraße etwas Schreckliches beobachtet habe.
Konkret bemerkte die Frau, dass sich ein Mann afrikanischer Herkunft zwei sehr jungen Mädchen näherte. Als der Mann sich ihnen näherte, begannen die Mädchen vor Angst zu schreien und rannten in Richtung des Schülerlotsen, der sich in unmittelbarer Nähe befand. Der Mann, der sich offensichtlich durch die Schreie gestört fühlte, folgte den Mädchen, ignorierte jedoch die Aufforderung des Schülerlotsen zu verschwinden, da er sonst die Polizei rufen würde.
Die Mädchen liefen in Panik zu der Frau, die die Polizei alarmiert hatte, und erzählten ihr, dass sie beide wiederholt und absichtlich von einem unbekannten Ausländer im Intimbereich berührt worden waren. Der Täter entfernte sich daraufhin in Richtung Grieser Platz, jedoch nicht bevor die Frau mit ihrem Handy ein Foto von ihm machte, das sofort an alle Streifen weitergegeben wurde.
Nachdem die Mädchen in Sicherheit gebracht, beruhigt und der inzwischen eingetroffenen Mutter übergeben worden waren, begannen die Beamten sofort mit der Fahndung nach dem Täter. Nach etwa einstündiger Kontrolle und Fahndung konnte der Täter von einer Patrouille der Staatspolizei in der Cesare-Battisti-Straße identifiziert werden, als er versuchte, sich der Polizeikontrolle zu entziehen und in Richtung Italienallee zu flüchten. Er wurde festgenommen und für weitere Ermittlungen in die Dienststelle am Giovanni-Palatucci-Platz gebracht.
Nachdem die Mädchen in Anwesenheit ihrer Mutter Anzeige erstattet hatten und die Frau, die ihnen geholfen hatte, den Sachverhalt bestätigt hatte, beschlossen die Beamten der Staatspolizei, gegen den Täter, den 31-jährigen nigerianischen Staatsangehörigen S. U., der sich illegal im Land aufhielt und bereits mehrere Vorstrafen aufwies, darunter Sexualdelikte, Körperverletzung und Bedrohung, Widerstand und Beleidigung gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, Sachbeschädigung und versuchter Diebstahl, Haftbefehl wegen des Verdachts der schweren sexuellen Nötigung zu erlassen.
Neben der Schwere der Tat wurde auch die hohe Fluchtgefahr berücksichtigt, da eine genaue Identifizierung des Festgenommenen zum Zeitpunkt der Kontrolle nicht möglich war. Er weigerte sich, einen gültigen Ausweis vorzulegen, gab an, keiner Arbeit nachzugehen, gelegentlich in einer Notschlafstelle zu übernachten und keinen festen Wohnsitz zu haben. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der Festgenommene in die Justizanstalt Trient überstellt, wo er der Staatsanwaltschaft Bozen zur Verfügung steht.
Aufgrund der Schwere der festgestellten Tatbestände hat der Quästor der Provinz Bozen, Paolo Sartori, parallel zum Strafverfahren eine Ausweisungsverfügung gegen S.U. erlassen.
„Das, was diese zwei Schwestern als Opfer erleben mussten, ist eine besonders verwerfliche und schändliche Art von Verbrechen, da es eine der schwächsten Gruppen der Gesellschaft trifft, die nicht in der Lage ist, sich zu verteidigen“, betonte Quästor Sartori. „Dank der Sensibilität und des Bürgersinns einer Zeugin war es möglich, schnell und effektiv einzugreifen. Die Staatspolizei ist stets wachsam gegenüber solchen kriminellen Phänomenen, um den Opfern zu helfen und alles zu tun, um die Täter vor Gericht zu bringen.“
Sexuelle Gewalt auf der Straße gegen zwei sehr junge Schwestern – UnserTirol24