Aufregung wegen Bastelverbot zu Muttertag im Kindergarten aus Rücksicht auf andere Kulturen

Wikimedia Commons, Josef Türk Jun., CC-BY-SA-2.0

Die Entscheidung eines Kindergartens im niederösterreichischen Bezirk Baden, in diesem Jahr keine Muttertagsgeschenke basteln zu lassen, hat in den vergangenen Tagen für viel Aufregung gesorgt. Die Eltern sind enttäuscht, Politiker sprechen von kultureller Selbstaufgabe und das Land versucht zu beschwichtigen.

Eine 41-jährige Mutter berichtete der Kronen Zeitung, dass ihre Tochter in diesem Jahr erstmals kein selbstgebasteltes Geschenk aus dem Kindergarten mitgebracht habe. Auf Nachfrage sei ihr mitgeteilt worden, dass es die Anweisung gab, aus Rücksichtnahme auf andere Kulturen nichts zum Muttertag zu basteln, da dieser nicht überall gefeiert wird. Eine schriftliche Anfrage an die Einrichtung blieb unbeantwortet. Die Mutter deutete ebenfalls an, dass es sich nicht um eine einheitliche Vorgabe handelte: „In zumindest einer anderen Gruppe wurden Geschenke gebastelt.“

Die zuständige Landesabteilung verwies später auf eine gemeinsame Bastelaktion zum Mutter- und Vatertag im Rahmen eines Elternpicknicks. Dies sei laut Land bereits länger geplant gewesen. Viele Eltern sehen darin jedoch eine Reaktion auf die öffentliche Kritik. „Das ist jetzt nur eine spontane Reaktion auf den verursachten Wirbel“, so eine Stimme aus der betroffenen Gemeinde.

Der niederösterreichische FPÖ-Landesparteiobmann Udo Landbauer sprach am Dienstag von einem „Muttertags-Verbot“. „Wenn Kinder ihrer Mama nichts mehr basteln dürfen, dann läuft etwas gewaltig schief. Hier wurden sämtliche Grenzen überschritten. Wir brauchen keine multikulturelle Anbiederung und schon gar keine kulturelle Selbstaufgabe in unseren Kindergärten“, erklärte er in einer Presseaussendung.

Laut Landbauer sei dies ein „Schlag ins Gesicht der Mütter, die Tag für Tag alles für ihre Kinder geben“. Der Vorfall sei Teil eines größeren Trends: „Zuerst der Nikolaus, dann das Martinsfest, jetzt der Muttertag – der nächste Schritt ist die völlige Aufgabe unserer Heimat. Das ist ein Kulturbruch, den wir nicht zulassen werden!“ Er forderte: „Unsere Kinder sollen nicht umerzogen, sondern verwurzelt werden – in einer starken Heimat, in der Mutter und Vater, Familie und Identität ihren Platz haben.“

Auch der FPÖ-Heimatschutzsprecher und Generalsekretär Michael Schnedlitz nutzte den Fall, um grundsätzliche Kritik zu üben: „Entwicklungen wie diese zeigen, wie sehr die Asylpolitik der ÖVP, die seit Jahrzehnten dafür verantwortlich ist, gescheitert ist. Das neue Motto der ÖVP – und allen voran der Niederösterreichischen Schwarzen – lautet offenbar: ‚Mütter entehren, Werte zerstören‘“.

Auch die nachträgliche Bastelaktion ändert daran nichts: „Der Vorfall zeigt, dass wir unsere Werte und Traditionen immer weiter abschaffen – aus falsch verstandener Toleranz. Die österreichische Kultur darf nicht aufgegeben werden, nur um manchen Menschen, die aus anderen Kulturen stammen, gefallen zu wollen.“

Der FPÖ-Bildungssprecher und Landtagsabgeordnete Michael Sommer sprach von einem „mutmaßlichen Alleingang eines Kindergarten-Pädagogen“ und forderte: „Anstatt gegen die heimische Kultur zu arbeiten, sollte sich jener Pädagoge an die Landesgesetze halten.“ Er bezog sich dabei auf ein jüngst beschlossenes Maßnahmenpaket gegen den radikalen Islam.

Sommer forderte eine grundlegende Neuausrichtung: „Es muss hier endlich eine 180-Grad-Wende geben: Nicht wir haben uns an die Massenmigranten anzupassen, sondern diese an uns. Wer nicht mit unseren Traditionen und unseren Werten leben möchte, kann gerne mit dem nächsten Flieger in sein Herkunftsland fliegen.“

Unterdessen versuchte die Volkspartei, die Aufregung zu dämpfen. Laut Landesgeschäftsführer Matthias Zauner sei das Elternpicknick samt Bastelstationen bereits im Herbst vereinbart worden. Es sei keinesfalls um kulturelle Gründe gegangen. Gleichzeitig betonte er: „Mütter leisten das ganze Jahr über Großartiges – es ist daher ein schönes und wichtiges Zeichen der Wertschätzung, wenn Kinder zum Muttertag mit einem selbstgebastelten Geschenk ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen.“

Niederösterreich: Aufregung wegen Bastelverbot zu Muttertag im Kindergarten

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