ARD lud Zuschauer ins Studio, die AfD-Chefin Alice Weidel ausbuhten

AfD-Chefin Alice Weidel bei Caren Miosga im ARD-Studio. 20 Minuten wurde nur über den Holocaust gesprochen.
Foto: Screenshot / ARD

AfD-Vorsitzende Alice Weidel ging gestern, Sonntag, in die Höhle des Löwen – wohlwissend, dass sie im ARD-Studio nicht fair behandelt wird. Sie sollte leider recht behalten.

Die ARD ist ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, finanziert durch Zwangsgebühren der Seher. In diesem Kontext sollte der Sender möglichst alle politischen Meinungen im Land abbilden – unabhängig und fair. Tut die ARD auch. Aber nicht, wenn Weidel zu Gast ist.

Alle gegen Alice Weidel

Wer nämlich am Sonntag die Sendung „Caren Miosga“ verfolgte, dem wurden die Augen geöffnet, wie “unabhängig und fair” es bei der ARD wirklich zugeht. „Alle gegen Weidel“, hieß wohl das Motto in dieser Diskussionssendung, in der sich die AfD-Chefin nicht nur drei scharfen Kritikern ihrer Partei gegenüber sah, sondern auch noch einem – wohl von der ARD ausgewählten – Publikum, das Weidel bei Wortmeldungen ausbuhte und das ihre Diskussionspartner bei jedem Satz gegen die AfD frenetisch beklatschte.

Unlautere journalistische Mittel

Dass die ARD Weidel überhaupt ins Studio eingeladen hatte, war einem Tabubruch im deutschen Bundestag geschuldet. Erstmals war mit den Stimmen der AfD im Parlament ein Antrag, der von der Union zur Verschärfung der Migrationspolitik eingebracht worden war, angenommen worden. Die vielzitierte “Brandmauer” gegen die nach aktuellen Umfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag wurde somit eingerissen. Die ARD sah sich nun wohl bemüßigt, die AfD-Chefin mit allen ihren zur Verfügung stehenden unlauteren journalistischen Möglichkeiten vorzuführen.

“Wir gedenken des Holocaust mit den Juden in der AfD”

Am Anfang der Sendung quälte Moderatorin Miosga die AfD-Vorsitzende elend lang mit Fragen zum Holocaust. Da wurden Aussagen vorgebracht, die irgendjemand in der Partei irgendwann einmal gesagt haben soll. Als der Gedenktag zur Auschwitz-Befreiung zur Sprache kam, will Miosga von Weidel wissen: „Warum verdrehen Sie die Augen?“ Offensichtlich eine subjektive Unterstellung, denn Weidel antwortete: „Mach’ ich nicht“. Die AfD-Chefin stellte klar:

Für uns steht die Existenz Israels an erster Stelle. Wir gedenken des Holocaust zusammen mit den Juden in der AfD.

Laut Weidel gebe es mehrere hundert jüdische AfD-Mitglieder. Sie merkte an, dass der Holocaust-Gedenktag jedoch auch parteipolitisch missbraucht werde.

20 Minuten nur über Holocaust gesprochen

Bis Caren Miosga begann, über Wirtschaft zu reden, vergingen ganze 20 Minuten. Wer glaubte, dass es bei diesem Sachthema nun fairer zugehen würde, hatte sich getäuscht. Denn Miosga hatte mit der Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, einer früheren CDU-Politikerin, und mit dem stellvertretenden Chefredakteur der Welt, Robin Alexander, gerade nicht zwei Weidel-Sympathisanten an den Tisch geholt.

Welt-Journalist wies Buhrufer in die Schranken

Egal, was Weidel auch sagte, etwa über Energiepolitik, das Verbrenner-Aus oder Europapolitik – alles wurde zum Gaudium des Publikums versucht, ins Lächerliche zu ziehen. Welt-Journalist Alexander fühlte sich in dieser inszenierten Rolle nicht ganz wohl, denn als die Zuschauer im Studio Weidel nach einer Wortmeldung wieder einmal ausgebuht hatten, meinte Alexander, dass man dies unterlassen solle, schließlich würde sich Frau Weidel der Diskussion stellen.

Objektiver Journalismus bei ARD ein Fremdwort

Ob sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit dieser Anti-AfD-Show einen Gefallen getan und seine womöglich ursprüngliche Absicht, Weidel öffentlich zu blamieren, erreicht hat, darf bezweifelt werden. Die ARD hat lediglich das Vorurteil bestätigt, dass objektiver Journalismus bei Studiogästen der AfD ein Fremdwort bleibt.

ARD lud Zuschauer ins Studio, die AfD-Chefin Alice Weidel ausbuhten – Unzensuriert

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