Gegen den Hessischen Rundfunk sind Antisemitismusvorwürfe erhoben worden, nachdem die deutsch-israelische Cybersecurity-Expertin Haya Schulmann bei den Vorbereitungen zu ihrem Auftritt in der Sendung „Hallo Hessen“ einen, wie sie sagt, zutiefst beunruhigenden Vorfall erlebt hat. Die Kontroverse hat einen öffentlichen Diskurs über Medienethik und die Behandlung von Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund ausgelöst.
Schulmann, die an der Goethe-Universität Frankfurt lehrt, war als Expertin zum Thema europäischer Datenschutz eingeladen. Nachdem sie an einer Grippe erkrankt war, entschied sie sich für eine Online-Teilnahme an der Sendung vom 28. Januar 2025. Während der technischen Probe unterhielt sich Schulmann mit der türkischstämmigen Moderatorin Selma Üsük, was sie als angenehm empfand. „Wir haben uns sehr nett unterhalten“, erzählte Schulmann. Das Gespräch nahm eine scharfe Wendung, als die Moderatorin nach der Herkunft von Schulmanns Namen fragte.
Als er mit „Israel“ antwortete, war Schulmann schockiert. Die Moderatorin reagierte angeblich mit dem Ausruf „Bäääääh“ und streckte ihr die Zunge heraus. Schulmann erinnerte sich: „Danach sagte sie kein Wort mehr zu mir, und ich wurde stummgeschaltet.“ Dieser abrupte Wechsel hinterließ bei Schulmann ein Gefühl der Respektlosigkeit und Verwirrung, was sie dazu veranlasste, die Redaktion zur Rede zu stellen, nachdem ihr Mikrofon wieder aktiviert worden war.
„Ich finde es schwer, dieses Verhalten als etwas anderes als rassistisch oder antisemitisch zu interpretieren“, erklärte Schulmann später auf LinkedIn. Obwohl sie ihre Bedenken geäußert hatte, berichtete sie, dass sie weder vom Sendeteam noch von der Moderatorin eine Entschuldigung erhielt. Stattdessen wurde ihr von der Redaktion gesagt: „Sie haben das falsch verstanden; sie hat es nicht so gemeint.“ Schulmanns Beschwerden wurden von ihren Followern auf LinkedIn aufgegriffen, die eine Rechenschaftspflicht und eine sofortige Klärung der Antisemitismusvorwürfe gegen den Sender forderten.
Dieser Vorfall hat zu erheblichen Reaktionen in den sozialen Medien geführt, wobei viele die Normalisierung solch abwertender Haltungen in den Mainstream-Medien kritisierten. „Alle Leute im Team haben das gesehen, aber anscheinend hat jeder das Verhalten für akzeptabel gehalten“, sagte Schulmann und reflektierte über den Mangel an Unterstützung nach dem Vorfall. Sie zeigte sich schockiert über die mangelnde Bereitschaft der Organisation, mit der Situation angemessen umzugehen, und warf allgemeinere Fragen über den Umgang mit rassistischer und ethnischer Sensibilität in etablierten Institutionen auf.
Über ihre Erfahrungen sagte Schulmann: „Ich habe keine Vorurteile; es ist mir wirklich egal, woher jemand kommt, und schon gar nicht, woher seine Vorfahren stammen. Das erwarte ich auch von seriösen Medien.“ Der Vorfall hat landesweit Alarm geschlagen, was die Wahrnehmung der jüdischen Gemeinschaft angeht. Viele plädieren für eine stärkere Sensibilisierung und Schulung der Medienschaffenden, um zu verhindern, dass sich ähnliche Vorfälle wiederholen.
Der Hessische Rundfunk hat den Vorfall zugegeben und zugesagt, die Vorwürfe von Schulmann gründlich zu untersuchen. In einer Erklärung des HR auf LinkedIn heißt es: „Liebe Haya Schulmann, wir haben gerade deinen Beitrag gesehen. Wir versichern dir, dass wir diese Angelegenheit umgehend klären werden.“ Obwohl diese Antwort als Schritt nach vorn angesehen wird, wurde sie von denjenigen, die den Vorfall miterlebt haben, mit Skepsis aufgenommen und sie haben eine transparente Rechenschaftspflicht gefordert.
Antisemitic Allegation Rocking Hessian Broadcasting – The Pinnacle Gazette