Wenn man den Massenmedien glauben darf, gab es bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt nur Gewinnerinnen jederlei Geschlechts. Der einzige Verliererin: die Demokratie – denn die Wahlbeteiligung lag bei nur 50%.
Meine Damen und Herren, ich kann das verstehen: Man fragt sich natürlich, warum man sich den ganzen Stress mit dem Wählen machen sollt, wenn am Ende doch immer das Gleiche dabei herauskommt. Irgendein mehr oder weniger schlechter Kompromiss, mit dem die in den nächsten vier Jahren anstehenden „politischen“ Ziele umgesetzt werden sollen. Irgendeine Variante zwischen Jamaica (schwarz, gelb, grün) und Afghanistan (schwarz, rot, grün). Rote Ampel, grüne Ampel. Oder – um es mit dem Titel eines bekannten Bestsellers zu sagen: 50 Shades of Shit.
Es wäre müßig, sich über den deutschen Polit-Klamauk den Kopf zu zerbrechen, wenn es nicht so amüsant wäre, genau das zu tun. Nehmen wir z.B. die Grünen. Eben noch die Shooting-Stars des politischen Establishments und schon ist der Baerbock-Zug entgleist – schneller als man Martin Schulz sagen kann. Es geht inzwischen schneller, die wahrheitsgemäßen Angaben im Lebenslauf der linksalternativen Loriot-Frau und staatstragenden Champagner-Sozialistin (m/w/d) aufzuzählen als die Stellen, wo die hannöversche Stullenmutti anscheinend etwas ökonomisch mit der Wahrheit umgegangen ist. Geburtsdatum und E-Mail-Adresse werden wohl stimmen. Aber die grüne Basis schert das nicht, was ihre Frau Stöhr (oder vielleicht doch Krull?) da so über ihre Vita fantabuliert – und vielleicht auch ihr Konto. So ist das, wenn man einen instrumentellen Bezug zur Wahrheit hat.
Allein, die Wählerinnen und Wähler in Sachsen-Anhalt (das 90% der grünen Klientel wahrscheinlich nicht auf einer Deutschlandkarte finden könnten) fragten sich anscheinend durchaus, ob man sich angesichts der anstehenden ökonomischen Mehrbelastungen durch das von A bis Z vergeigte Handling des Corona-Desasters auch noch zusätzliche Mehrbelastungen für fragwürdige Weltrettungsprojekte aufbürden muss. Haben wir nicht allmählich genug Windmühlen und Mülltonnen überall rumstehen? Muss die Umverteilung von unten nach oben unter grünen Vorzeichen immer noch weitergehen? Die Inflation steigt, die wirtschaftlichen Aussichten sind ungewiss – da muss man vielleicht nicht unbedingt auch noch eine Kaste von lebensunfähigen Tintenkackern alimentieren, die ohne Staatskohle da stünden, wo sie hingehören: in der Schlange vorm Arbeitsamt. So würde ich das Abschneiden der Grünen verstehen, die in Sachsen-Anhalt nur mit Mühe über die 5%-Hürde kamen.
Dann wären da die deutsche Sozialkleptokratie und die freilaufenden Liberalen. Denen kann man nur zu den Wählerinnen und Wählern, die sich trotz Politikverdruss in die Wahlkabine ihres Vertrauens begaben, gratulieren. Denn bei einer etwas anderen Wahlbeteiligung hätten beide ebenfalls an der 5%-Hürde scheitern können. Somit bleiben als nennenswerte Konkurrenten die Links-Partei, die AfD und die CDU.
Die Links-Partei hat seitens ihrer großen Vorsitzenden (deren Namen man sich nicht merken muss) bereits nach der Wahl kundgetan, wir leben in einer „rechten Gesellschaft“. Sie hat das gesagt, als ob das etwas Schlechtes wäre. Es gibt viele Länder, wo das Leben für Frau Dingsbums von den Linken vielleicht links genug wäre. Kuba. Bolivien. Nord-Korea. Die VR China vielleicht nicht, denn da müsste sie für ihr Geld arbeiten gehen und wenn sie den Mund zu weit aufreißt, wird sie weggesperrt. Und im bezeichnenden Gegensatz zu ihren kapitalistischen Pendants sind Kommunisten-Knäste keine Ferienkolonien mit Rund-um-die-Uhr-Bespaßungs-Programm. In Sachsen-Anhalt erinnert man sich vielleicht noch lebhaft daran, wie der realexistierende Sozialismus wirklich war – und wünscht ihn sich im Gegensatz zu den Thüringern nicht zurück.
Kommen wir nun zu einem traurigen Kapitel: die AfD. Man mag sich dort damit trösten, zweitstärkste Partei geworden zu sein und fast genauso viele Stimmen, wie zuvor, geholt zu haben. Aber wenn man als einzige nennenswerte Oppositions-Partei nicht von der Schwäche seiner politischen Gegner profitiert, hat man vielleicht doch nichts alles richtig gemacht. Vor allem, wenn man vor der Wahl davon dröhnt, in Umfragen mit der CDU gleichauf zu liegen. Und was die CDU betrifft: Natürlich scheint bei den staatstragenden Journaille seit gestern die Sonne wieder aus allen Knopflöchern, denn es kann alles weitergehen, wie gehabt – als Jamaica- oder Afghanistan-Koalition. Man muss sich nicht mal neue Namen merken.
Aber letzten Endes ist Sachsen-Anhalt ein kleines Land, mit nicht mal zwei Millionen Wählerinnen und Wählern. Im Ernst ist das keine aussagefähige Stichprobe für irgendeinen Bundestrend. Aber man kann sich solche Wahlabende auch wirklich nur noch zum Spaß ansehen, meine Damen und Herren.
https://haolam.de/artikel/Deutschland/45443/Landtagswahl-in-SachsenAnhalt-War-da-was.html