Österreichs OMV schließt Wasserstofftankstellennetz wegen “mangelnder Nachfrage”

Eine Wasserstofftankstelle in Hunzenschwil, Schweiz.H2 Wasserstofftankstelle – Google Maps

Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV hat beschlossen, sein Wasserstofftankstellennetz in Österreich aufgrund hoher Kosten und geringer Nachfrage zu schließen.

Die vier dort verbliebenen Standorte werden zwischen dem 30. Juni und dem 30. September ihren Betrieb einstellen. Eine fünfte Tankstelle in Wien wurde bereits geschlossen.

Die am 22. April bekannt gegebene Entscheidung markiert das Ende von 13 Jahren Investitionen in Wasserstoff als „grünere“ Alternative zu herkömmlichem Benzin und Diesel sowie zu Elektrofahrzeugen.

Die OMV eröffnete 2012 die erste Wasserstofftankstelle in Wien, bis 2017 folgten weitere Anlagen in Oberösterreich, Niederösterreich, der Steiermark und Tirol.

Für den Roll-out hatten sich die Österreicher mit dem deutschen Chemiekonzern Linde zusammengetan, einem weltweit führenden Unternehmen in der Wasserstoffproduktion und -speicherung.

H2 Mobility, ein Unternehmen, das von Linde, Daimler, OMV und anderen Partnern gegründet wurde und sich heute mehrheitlich im Besitz der Private-Equity-Gesellschaft Clean H2 Infra Fund befindet, hat in Deutschland ein Netz von mehr als 50 Wasserstofftankstellen betrieben.

Die Entscheidung, die österreichischen Tankstellen zu schließen, fiel laut Medienberichten aufgrund hoher Kosten und einer fast völlig fehlenden Nachfrage.

Im April 2025 waren im gesamten Bundesgebiet nur 62 wasserstoffbetriebene Fahrzeuge zugelassen.

Nur 5 davon waren in Privatbesitz, der Rest waren Firmenfahrzeuge. Für die Besitzer dieser Fahrzeuge ist die Schließung der Tankstellen eine schlechte Nachricht, da es keine anderen Anbieter gibt und ihre Fahrzeuge weder Benzin noch Diesel tanken können.

Brussels Signal hat bei der OMV – die sich teilweise im Staatsbesitz befindet – nachgefragt, wie viel in das Tankstellennetz investiert wurde, aber bis Redaktionsschluss noch keine Antwort erhalten.

Noch 2015, bei der Eröffnung der Wasserstofftankstelle in Innsbruck, Tirol, hatte die OMV Wasserstoff als „Schlüsseltechnologie der Zukunft“ bezeichnet.

Geschäftsführer Alois Wach hatte den Treibstoff als „nahezu unbegrenzt verfügbar und emissionsarm“ bezeichnet und damit auf die Idee verwiesen, mit Strom aus Sonnen- und Windenergie Wasserstoff zu erzeugen, der dann für den Antrieb von Fahrzeugen genutzt werden kann.

Trotz dieser ehrgeizigen Ziele ist dieser Prozess immer noch ineffizient und teuer. Eine Studie des Beratungsunternehmens BCG ergab, dass die Kosten für „grünen Wasserstoff“ im Jahr 2023 mehr als doppelt so hoch sind wie bisher angenommen.

Auch Wasserstoffautos sind relativ gleich teuer: Der Hyundai Nexo, ein wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellenauto des südkoreanischen Herstellers Hyundai, kostete bei seiner Einführung in Deutschland im Jahr 2018 fast 70.000 Euro.

Austria’s OMV shuts down hydrogen filling station network due to ‘lack of demand’ – Brussels Signal

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