Islamistischer Anschlag vereitelt: drei Personen aus dem französischen Dünkirchen von der Sicherheitspolizei (DGSI) festgenommen; improvisierter Sprengstoffgürtel mit Zündvorrichtung entdeckt und Treue zum Islamischen Staat Bekundungen

Drei junge Männer im Alter zwischen 19 und 24 Jahren wurden am Mittwoch im Norden Frankreichs unter dem Verdacht festgenommen, ein Selbstmordattentat nach dem Vorbild der Anschläge vom 13. November geplant zu haben.

Die aus Lille und Dünkirchen stammenden Verdächtigen planten, sich an einem öffentlichen Ort in die Luft zu sprengen, um möglichst viele Opfer zu fordern. Der Alarm wurde von einer nahestehenden Person ausgelöst, die sich Sorgen über eine bevorstehende Tat machte. Die Ermittler identifizierten schnell einen 19-jährigen Mann, der in Dünkirchen geboren wurde und dort wohnte. Er war dem territorialen Nachrichtendienst bereits bekannt, weil er 2020 Drohungen gegen die Islamkritikerin Mila ausgesprochen hatte. Laut RTL stellte er sich kürzlich in sozialen Netzwerken mit einer Waffenattrappe zur Schau und hielt eine Rede, die mit der dschihadistischen Bewegung in Verbindung gebracht wurde.

„Mein Mandant ist nicht radikalisiert und vertritt keine dschihadistische These“, erklärte sein Anwalt Réda Ghilaci gegenüber RTL, der die vorgenommene Strafqualifizierung anzweifelt und von einer „Straftat, der es an juristischer Gründlichkeit mangelt“ spricht.

Bei der Durchsuchung seines Hauses wurde eine selbstgebastelte Weste mit Sprengkörpern entdeckt, die mit einer Zündvorrichtung verbunden waren. Dieser Prototyp sollte offenbar als Test für die Herstellung eines echten Sprengstoffgürtels dienen. Die Ermittler beschlagnahmten außerdem ein Treuebekenntnis zum Islamischen Staat sowie Dokumente, in denen die Zutaten für die Herstellung von TATP aufgelistet waren, einem sehr instabilen, selbstgemachten Sprengstoff, der von Dschihadisten geschätzt wird.

Laut einer dem PNAT nahestehenden Quelle wurde ein Ermittlungsverfahren wegen „Beteiligung an einer kriminellen terroristischen Vereinigung“ und „‚Nichtverhinderung‘ eines Verbrechens oder Vergehens gegen die Unversehrtheit einer Person“ eingeleitet. Einer der drei Männer, der als Anführer galt, hatte laut Le Parisien auf Snapchat seinen Wunsch geäußert, „die Ungläubigen im Blut zu ertränken“, und verherrlichte mehrere Attentäter, darunter Khamzat Azimov, der für den Messerangriff in Paris 2018 verantwortlich war.

Projet d’attentat à la ceinture explosive : deux jeunes inculpés et écroués, un troisième sous contrôle judiciaire

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