Während die letzten Klimaaktivisten noch versuchen, die Brände in Kalifornien für ihre Agenda zu missbrauchen, kommt absurdes Missmanagement im linken Musterstaat ans Licht. Ein Blick in ein ehemaliges Erste-Welt-Land.
Kalifornien ist, außerhalb der Rückzugsorte der Filmschauspieler und der Tech-Arbeiter, längst nicht mehr auf dem Standard einer modernen Zivilisation. Auch darin gleicht es der Dritten Welt. In abgeschlossenen „gated communities“ leben die Wohlhabenden auf ihren Inseln der Sauberkeit und Sicherheit. Der Rest des Landes verslumt. Scharen an Obdachlosen kampieren auf den Straßen der großen Städte. Müll, Fäkalien und weggeworfene Spritzen prägen den öffentlichen Raum. In Kalifornien ist der Große Austausch durch. Nur noch 38 Prozent der Bevölkerung sind Weiße. Die ethnische Wahl garantiert den Demokraten permanente Mehrheiten.
Da gehen Sie nicht hin!
Als der Vater des Autors dieser Zeilen vor über fünfzehn Jahren einmal beruflich nach Los Angeles reiste, fragte er den Portier des Hotels, was man denn besichtigen könne. Der Portier zeigte auf dem Stadtplan – damals gab es noch kein Google Maps – die Sehenswürdigkeiten. Dann zeichnete er einen Kreis um einen großen Teil des Stadtgebiets: „Da gehen Sie nicht hin!“
Zivilisationszusammenbruch
Das ist nun bald zwei Jahrzehnte her. Seitdem ist Kalifornien in den Vereinigten Staaten das Symbol für den Zusammenbruch grundlegender Funktionen von Staat und Gesellschaft geworden – ein Detroit von der Größe eines ganzen Bundesstaates. In den letzten Jahren kam es regelmäßig zu verheerenden Waldbränden. Auch diesmal versuchen die verbliebenen Klimaaktivisten, die Brände im Sinne ihrer Klimaagenda zu framen. Das World Economic Forum macht auch mit, aber wer interessiert sich noch für die? Derweil kommt in den Bränden, die inzwischen einen guten Teil von Los Angeles verschlungen haben, das erschütternde Ausmaß des Regierungsversagens ans Licht – von Anfang bis Ende, von oben bis unten. Es ist ein erschütternder Blick in ein Land, das einmal zur Ersten Welt gehörte, in dem aber grundlegende Mechanismen von Staat und Gesellschaft nicht mehr funktionieren.
Die Probleme waren bekannt
Donald Trump kann einen verspäteten Punkt im Wahlkampf für sich verbuchen. Vor drei Monaten sprach er bei Joe Rogan das Problem der kalifornischen Wasserversorgung, der Waldpflege und der Waldbrandgefahr an. Um einen Fisch zu schützen, wird Wasser umgeleitet, das sonst nach Kalifornien fließen würde. Gleichzeitig haben die Forstbehörden weitgehend aufgehört, das brennbare Unterholz zu beseitigen. Die Probleme waren bekannt. Es kümmert sich niemand mehr darum.
Diversity bei der Feuerwehr, leere Hydranten
In der woken Welle nach dem Tod George Floyds breitete sich der „Diversity, Equity and Inclusion“-Zirkus auch in den Feuerwehrbehörden aus. Viele weiße Feuerwehrmänner wurden dadurch gar nicht erst eingestellt. Doch selbst wenn sie da wären, könnten sie vielerorts wenig tun. Denn viele Hydranten in Los Angeles sind beschädigt, lange nicht mehr gewartet oder gleich ohne Wasser. Viele Häuser sind nicht mehr gegen Feuerschäden versichert. Die Bürgermeisterin von Los Angeles, eine Afroamerikanerin namens Karen Bass, befand sich, als die Brände ausbrachen, auf einer staatlich finanzierten Reise nach Ghana.
Versicherungen fliehen wegen der Gesetzeslage
Viele Hausbesitzer werden auf ihren Schäden sitzen bleiben. Denn Versicherungen weigern sich, in weiten Teilen des Landes überhaupt noch gegen Brände zu versichern. Der Grund ist ein kalifornisches Gesetz, das es den Versicherungen verbietet, ihre Prämien an die für die Zukunft prognostizierte Brandgefahr anzupassen, und jede Prämienerhöhung bedarf der staatlichen Genehmigung.
Ein Blick in die Zukunft
Die Brände in Kalifornien mögen für manchen Deutschen eine Gelegenheit sein, sich über die „dummen Amis“ lustig zu machen. Doch sähe es bei einem Katastrophenfall in Berlin oder im Ruhrgebiet so viel anders aus? Wir nehmen tausend Funktionsweisen unserer Gesellschaft als selbstverständlich hin, auch wenn immer mehr davon einfach wegbrechen.