Das deutsche Magazin “Der Spiegel” greift Konkurrenten “Die Welt” wegen Veröffentlichung von Musk-Op-ed an

The ‘Spiegel’ building in Hamburg. Wikimedia Commons, User:Wmeinhart – Wolfgang Meinhart, GFDL-1.2

Eine große deutsche Nachrichten-Website hat einen ihrer Hauptkonkurrenten wegen dessen Entscheidung, einen von Elon Musk geschriebenen Artikel zu veröffentlichen, angegriffen.

Der Spiegel veröffentlichte seine englischsprachige Kritik an Die Welt am 8. Januar und behauptete, die Publikation habe Warnungen aus der eigenen Redaktion vor der Veröffentlichung des von Musk geschriebenen Meinungsartikels ignoriert und sich dabei auf angeblich durchgesickerte E-Mails berufen.

Dem Spiegel zufolge enthüllten die E-Mails, dass die Journalisten von der Zeitung „Die Welt“ den Artikel von Musk als „Propaganda“ für die Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) betrachteten, die in den jüngsten deutschen Umfragen auf dem zweiten Platz liegt.

In dem Spiegel-Artikel wird weiter behauptet, dass – trotz gegenteiliger Behauptungen von Mitarbeitern der „Welt“ – der Vorstandsvorsitzende des Mutterkonzerns Axel Springer, Mathias Döpfner, Musk die Möglichkeit gab, seinen Artikel in der Sonntagsausgabe der Zeitung am 5. Januar zu veröffentlichen.

Der Spiegel begründete die Behauptung damit, dass „viele Leute“ innerhalb von „Die Welt“ glaubten, er sei dafür verantwortlich, obwohl der Artikel keine Beweise dafür lieferte.

Der Spiegel fügte hinzu, dass Döpfner im Jahr 2020 ein Interview mit Musk geführt habe, das die Nachrichtengruppe als „kokette Anbiederung“ bezeichnete und den CEO als „Musk-Akolyth“ charakterisierte.

Der Spiegel behauptete auch, dass Döpfner im Allgemeinen rechtsgerichtete Ansichten habe und für die Meinungsfreiheit sei.

Er fügte hinzu, dass er glaube, dass „Die Welt“ sich in bestimmten Fragen nach rechts bewege. Er behauptete auch, dass die Publikation einige ihrer Aktivitäten mit den deutschsprachigen Ausgaben der zu Axel Springer gehörenden Publikationen Politico und Business Insider zusammenlegen wolle.

Brussels Signal hat „Die Welt“ um eine Stellungnahme gebeten, die bei Redaktionsschluss noch nicht vorlag.

Der Musk-Beitrag scheint das jüngste Beispiel für den Streit unter deutschen Journalisten nach der Veröffentlichung eines Artikels des US-Tech-Milliardärs im Dezember zu sein. Die Kommentarredakteurin der „Welt“, Eva Marie Kogel, trat kurz nach Veröffentlichung des Artikels zurück.

Politiker in Deutschland äußerten sich empört über den jüngsten Vorfall. Ein hochrangiges Mitglied der regierenden Sozialdemokraten bezeichnete die Entscheidung der Zeitung, Musks Pro-AfD-Artikel zu veröffentlichen, als „beschämend und gefährlich“.

German magazine attacks rival for publishing Musk op-ed

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