Mord an der Studentin Philippine: Verdächtiger lehnt schnelle Auslieferung von der Schweiz nach Frankreich ab

Die Fotos des Täters, das Foto in der Mitte vom Opfer Philippine

Fast einen Monat nach dem Mord an der 19-jährigen Philippine im Bois de Boulogne bei Paris befindet sich der Hauptverdächtige, ein illegal in Frankreich lebender Marokkaner, immer noch in der Schweiz, wo er gerade seine Auslieferung an Frankreich abgelehnt hat. Das Verfahren könnte sich noch viele Monate hinziehen.

Wenige Tage nach dem Tod der jungen Frau wurde der Verdächtige, Taha O., ein 22-jähriger Marokkaner, der zum Zeitpunkt des Mordes bereits wegen Vergewaltigung verurteilt war und dem die Ausweisung drohte, in der Schweiz am Genfer Bahnhof festgenommen, wo er sich auf der Flucht befand. Er sollte ausgeliefert werden, um sich in Frankreich vor Gericht zu verantworten.

Frankreich stellte am 9. Oktober, d.h. 15 Tage nach den Ereignissen, ein vereinfachtes Auslieferungsersuchen; die Höchstfrist beträgt 18 Tage – eine Verzögerung, die von vielen als schockierend empfunden wurde, da sie die vorzeitige Freilassung des Verdächtigen durch die Schweizer Behörden riskierte.

Am 16. Oktober teilte das Schweizer Bundesamt für Justiz den französischen Justizbehörden mit, dass der Verdächtige eine vereinfachte Auslieferung ablehne. Die Ablehnung dieses Verfahrens durch Taha O. bedeutet nicht, dass die Auslieferung gescheitert ist, sondern lediglich, dass sie nun auf dem normalen Weg erfolgen muss, was nach Angaben der Schweizer Behörden mehr als ein Jahr dauern könnte. In der Zwischenzeit bleibt Taha O. in der Schweiz inhaftiert, bis das Verfahren abgeschlossen ist.

Der Mord an Philippine hat in Frankreich aufgrund der Umstände des Verbrechens und des Hintergrunds des Verdächtigen Aufsehen erregt. Der Mann war bereits 2019 wegen Vergewaltigung verurteilt worden, hatte eine Haftstrafe verbüßt und war vorzeitig aus der Haft entlassen worden und hatte außerdem die Verpflichtung, das französische Hoheitsgebiet zu verlassen (OQTF). Er hatte sich keiner der Kontrollmaßnahmen unterzogen, denen er eigentlich hätte nachkommen müssen. Zum Tatzeitpunkt war er gerade in die nationale Fahndungsliste aufgenommen worden.

Sein Profil machte ihn zu einem Symbol für die Schwächen des französischen Justizsystems. Die Irrungen und Wirrungen im Zusammenhang mit seiner Auslieferung dürften die Wut vieler Franzosen über die Unfähigkeit der Justiz, mit Schuldigen auf lange Sicht wirksam umzugehen, noch verstärken.

Als Reaktion auf den öffentlichen Aufschrei erklärte Innenminister Bruno Retailleau, er wolle „das juristische Arsenal“ zugunsten einer „Nulltoleranz“ reformieren.

Philippine’s Murder: Suspect Refuses Quick Extradition from Switzerland to France ━ The European Conservative

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