Die österreichische Klimaaktivisten-Organisation Last Generation hat angekündigt, dass sie sich aufgrund mangelnder Erfolge auflösen wird.
Die Organisation war für zahlreiche störende Proteste verantwortlich – darunter Straßenblockaden und Farbanschläge auf Sehenswürdigkeiten -, und ihre Aktivitäten führten dazu, dass die österreichische Justiz gegen sie ermittelte.
Am 6. August gab Last Generation eine Erklärung heraus, in der die Mitglieder ankündigten, ihre Proteste zu beenden und sich als Organisation aufzulösen, da sie “keine Aussicht mehr auf Erfolg” sehen, da sich die österreichische Bevölkerung für “fossile Ignoranz” entschieden habe.
Die verbleibenden finanziellen Mittel würden zur Finanzierung der Kosten für “Kriminalisierung und Ermittlungen” verwendet, was wahrscheinlich eine Anspielung auf die zunehmenden rechtlichen Probleme der Gruppe ist.
Seit 2021 hat Last Generation mehrere Proteste gegen den Klimawandel organisiert. Dabei geht es in der Regel darum, den Berufsverkehr in Wien und anderen österreichischen Städten zu blockieren und Kunstwerke mit Farbe zu bewerfen.
Im April 2024 störte die Gruppe den Wien-Marathon, indem sie Farbe auf die Strecke warf. Im Mai marschierte die Gruppe um 4:30 Uhr morgens durch ein Wohngebiet in Wien und weckte die Anwohner mit Glocken und Martinshörnern.
Die Aktionen der letzten Generation stoßen bei den Österreichern generell auf wenig Gegenliebe. In einer Umfrage von 2023 gaben 75 Prozent der Befragten an, dass sie kein Verständnis für die Proteste der Klimaaktivisten haben.
Im Juni wurden drei Aktivisten für etwa zwei Wochen inhaftiert, weil sie ein Gemälde von Gustav Klimt mit Farbe beworfen hatten. Im Juli erklärte Last Generation, das Justizministerium (unter der Leitung der Grünen-Politikerin Alma Zadic) habe den Generalstaatsanwalt von Wien angewiesen, die Organisation als kriminelle Vereinigung zu verfolgen.
Das Ministerium wies diese Anschuldigungen zurück, bestätigte aber, dass die Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen das Gesetz noch nicht abgeschlossen sind.
Last Generation wird von der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation Climate Emergency Fund unterstützt, die von mehreren US-Millionären finanziert wird, darunter Aileen Getty, Erbin des Vermögens der Familie Getty.
Die Ankündigung der Auflösung von Last Generation wurde von vielen begrüßt. Christian Hafenecker, Generalsekretär der rechtskonservativen Freiheitlichen Partei, sagte, Hunderttausende von Pendlern könnten nun aufatmen.
Ob der Auflösungsbeschluss der Gruppe ein Ende der Proteste in Österreich bedeutet, ist noch unklar. Ein Sprecher der Gruppe sagte, es werde “neue Projekte für den Widerstand” geben.
Die gleichnamige deutsche Schwesterorganisation von Last Generation erklärte, dass sie ihre Aktionen fortsetzen werde, zu denen auch die Schließung des Frankfurter Flughafens Ende Juli gehörte.
Austria’s Last Generation to dissolve over ‘fossil ignorance’ (brusselssignal.eu)