Am 7. Januar verurteilte das Gericht in Düsseldorf einen 27-jährigen Islamisten zu vier Jahren und neun Monaten Haft. Die Richter befanden den Mann der Finanzierung des Terrorismus und der Beihilfe zu schwerwiegenden Verbrechen für schuldig, da er sich bereit erklärt hatte, Terroranschläge zu verüben. Da der islamistische Terrorismus im Visier der Behörden und in den Köpfen vieler Menschen bleibt, nehmen Vorurteile und islamfeindliches Verhalten als Folge davon zu. Heute leben zwischen 5,3 und 5,6 Millionen Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland, das etwas mehr als 83 Millionen Einwohner hat, was 6 % der Bevölkerung entspricht.
Laut einer gemeinsamen statistischen Erhebung, die 2021 von der Alice Schwarzer Stiftung (deren Ziel es ist, “die Selbstbestimmung und Gleichberechtigung von Frauen zu fördern”) durchgeführt wurde, der Giordano-Bruno-Stiftung (die 2004 gegründet wurde und das “Ideal der christlich-deutschen Kultur” und undifferenzierten Multikulturalismus bekämpft) und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), das gesellschaftliche Fakten sowie Politik- und Wirtschaftswissenschaften untersucht, gaben 45% der Befragten an, dass der Islam “überhaupt nicht” zu Deutschland gehöre. Die Deutschen scheinen jedoch eine ambivalente Sicht auf den Islam zu haben, auch wenn sich eine Mehrheit über die wachsende Bedrohung durch islamistische Gruppen Sorgen macht.
Ebenfalls im Jahr 2021 bestätigte ein anderes Umfragezentrum, das in der deutschen Umfrageforschung sehr renommierte Allensbacher Meinungsforschungsinstitut, diese Ambivalenz, nachdem es gut 1.000 deutsche Bürger über 16 Jahre zu ihrer “Einstellung zum Islam und Islamismus” befragt hatte. Er enthüllte, dass 45% der Befragten angaben, Muslime in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zu haben. Der Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland war deutlich: Während in Westdeutschland jeder zweite Befragte einen Muslim oder eine Muslima kannte, waren es in Ostdeutschland nur 22 %, wo im Übrigen extreme Parteien an Boden gewinnen.
In derselben Umfrage gaben zwei Drittel (65%) der Befragten an, dass “Muslime das gleiche Recht auf Religionsfreiheit haben sollten” wie Christen. Gleichzeitig erklärten nur 5%, dass der Islam keine Bedrohung für die deutsche Gesellschaft darstelle; 63% betrachteten den Islam nicht als unmittelbare Bedrohung, außer wenn es sich um Islamismus handelt. So erklärten 71% der Befragten, dass eine “radikale Auslegung des Korans” zu Gewalt aufrufe und dass “in einigen Moscheen Hass und Intoleranz gepredigt werden”.
Die Umfrage zeigte auch, dass die islamische Vollverschleierung noch immer auf großes Unbehagen stößt: 90% der Befragten lehnten das Tragen der Burka generell oder in bestimmten Bereichen ab: Also ein generelles Verbot der Vollverschleierung in der Öffentlichkeit und im öffentlichen Dienst, da die Burka und der Niqab eine Barriere zwischen der Betroffenen und ihrer Umgebung bilden und ein Hindernis für die kulturelle Integration und das gesellschaftliche Leben darstellen.
Im Falle des Kopftuchs forderten 61% der Befragten ein Verbot für Lehrerinnen an öffentlichen Schulen und 53% waren dagegen, dass Mädchen unter 14 Jahren das Kopftuch tragen.
Auf die Frage, welche deutschen Parteien sich am stärksten im Kampf gegen den radikalen Islam engagieren, hielten 43% der Befragten die AfD für die qualifizierteste Partei. Die Partei fordert ein generelles Verbot der Vollverschleierung in der Öffentlichkeit und im öffentlichen Dienst. Auf den weiteren Plätzen folgten die Unionsparteien (CDU/CSU) mit 21 %, die SPD (9 %), die FDP (7 %), die Grünen (5 %) und die Linke (4 %).
Nicolas Faure
https://ripostelaique.com/islam-en-allemagne-inquietude-face-a-une-menace-grandissante.html