Impfpflicht für Lehrer: Chaotische Zustände befürchtet

Das neue italienische Ministerialdekret sieht ab Dezember eine Impfpflicht für das Lehrpersonal vor. Rund 4.000 Angestellte im Schulwesen sind in Südtirol nicht geimpft. Die Freiheitlichen warnen nun vor Personalengpässen und Bildungsausfällen.

„Man kann die Realität ignorieren, aber nicht die Konsequenzen einer ignorierten Realität: Durch die Impfpflicht beim Lehrpersonal drohen uns nach katastrophalen Monaten der pandemiebedingten Schulschließungen und Unterrichtseinschränkungen erneut Bildungsausfälle“, warnte die freiheitliche Vizeobfrau Sabine Zoderer.

Bei rund 4.000 Südtiroler Lehrpersonen, die nicht geimpft sind, rechnete der Landeshauptmann bereits vergangene Woche mit Ausfällen. Der Plan der Landesregierung, einen Teil dieser Lehrkräfte durch Pensionisten und Studenten ersetzen zu können, sei laut Freiheitliche reines Wunschdenken des Bildungslandesrates Philipp Achammer.

„Viele Lehrpersonen haben bereits jetzt angekündigt, unter diesen Umständen dem Beruf den Rücken kehren und eine andere Tätigkeit suchen zu wollen. Dem Bildungswesen droht ähnlich wie der Pflege eine durch die Impfpflicht bedingte Personalflucht, die aus einem vermeintlich kurzzeitigen Problem ein längerfristiges machen könnte“, hielt Zoderer fest.

Zoderer warnte vor Kollateralschäden: „Wie schon bei der Einführung der Impfpflicht für das Gesundheitspersonal, welche uns derzeit vor massive Kapazitätsprobleme stellt, übernimmt die Landesregierung abermals widerstandslos und ohne Einbeziehung des Landtags Regelungen aus Rom und steuert sehenden Auges ins nächste Ungemach.“ Leidtragende seien in erster Linie die Kinder und Jugendlichen, die erneut Einbußen in Kauf nehmen müssten.

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