Die schwedische Regierung hat mehrere Behörden damit beauftragt, die Fälle von Flüchtlingen zu erfassen, die in ihre Heimatländer zurückreisen, eine Praxis, die laut Migrationsminister Johan Forssell die Integrität des Asylsystems untergräbt.
Die von der schwedischen Migrationsbehörde in Zusammenarbeit mit der Polizei und den schwedischen Botschaften geleitete Initiative zielt darauf ab, die Durchsetzung der Vorschriften über den Aufenthalts- und Schutzstatus zu verstärken, da man befürchtet, dass viele derjenigen, die in dem skandinavischen Land Asyl beantragen, zum Urlaub in ihr Herkunftsland zurückkehren.
„Wenn man Asyl hat, weil man aus einem Land geflohen ist, ist es seltsam, wenn man in dieses Land zurückreist. Das könnte bedeuten, dass es keine Schutzgründe mehr gibt oder dass falsche Angaben gemacht wurden“, so Forssell.
Die Migrationsbehörde ist zwar bereits befugt, Genehmigungen in solchen Fällen zu widerrufen, aber der neue Auftrag zielt darauf ab, den Informationsaustausch zu verbessern und klarere Verfahren festzulegen. Die Ergebnisse dieser Bemühungen sollen der Regierung bis zum nächsten Sommer vorgelegt werden.
Die Debatte verschärfte sich, nachdem eine von der Online-Zeitung Bulletin in Auftrag gegebene Novus-Umfrage aus dem Jahr 2022 ergab, dass 79 Prozent der Flüchtlinge in Schweden Urlaub in ihren Herkunftsländern gemacht hatten.
Die ehemalige Migrationsministerin Maria Malmer Stenergard hatte zuvor Bedenken über Fälle geäußert, in denen Personen kurz nach Erhalt des Asyls zurückgereist waren.
In Schweden gibt es für Flüchtlinge, die eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben, keine Beschränkungen für die Rückreise in ihr Heimatland. Der Flüchtlingsstatus kann jedoch widerrufen werden, wenn sich herausstellt, dass die Person keinen internationalen Schutz mehr benötigt.
Forssell räumte die Möglichkeit ein, die Regeln zu überarbeiten, z. B. die Vierjahresfrist, die den Widerruf einer Aufenthaltsgenehmigung erschwert. Zwar gebe es keine unmittelbaren Pläne für Gesetzesänderungen, doch wolle er dies für die Zukunft nicht „ausschließen“.
„Es geht darum, die Legitimität des Asylsystems zu schützen und Fairness zu gewährleisten“, betonte Forssell.
Swedish government intensifies efforts to track refugees holidaying in home countries