“Sie sagen, ich sei Hitlers Sohn, weil ich blond bin”: Der Fußballer Norman Bassette erzählt, dass er in der Schule gemobbt wurde, weil er weiß ist

Ein langer Weg bis zu diesem Ziel. Eurosport berichtet, dass der junge belgische Fußballer Norman Bassette im Jahr 2021 seinen ersten Profivertrag beim Stade Malherbe de Caen (Ligue 2) unterschrieb. Der mittlerweile 17-Jährige schließt seine Ausbildung bei dem Verein aus der Normandie problemlos ab: ein echter Erfolg für einen Jungen, dessen Jugend von Mobbing in der Schule geprägt war – und von antiweißem Rassismus.

Als Jugendlicher wurde Norman Bassette beim belgischen Erstligisten AS Eupen ausgebildet, der nicht weit von der deutschen Grenze entfernt liegt. Gleichzeitig besuchte er als Internatsschüler ein Gymnasium in der Nähe seines Vereins – jedoch weit entfernt von seinen Eltern, die in Luxemburg lebten und keine Ahnung hatten, was ihr Sohn durchmachte. Eines Abends, als der junge Norman auf dem Weg zu seinen Eltern war, bat er seine Mutter, die Friseurin ist, ihm den Kopf zu rasieren. “Wir Eltern schauen uns an: “Aber warum will unser Sohn sich die Haare rasieren?”, erzählt sein Vater Eurosport.

Die Antwort seines Sohnes lässt nicht lange auf sich warten: “In der Schule sagen sie, dass ich Hitlers Sohn bin, weil ich blond bin”, erzählt der Teenager, der sich offensichtlich häufig wegen seiner Hautfarbe schikaniert fühlt. Das geht so weit, dass Norman Bassette die Diskussion mit seinen Eltern nutzt, um die Frage zu stellen: “Papa, warum bin ich weiß?”. Die Eltern des Anwärters entdeckten die schreckliche Wahrheit: “Man stahl ihm Geld, Süßigkeiten … Wenn man seine Wut an jemandem auslassen musste, dann an ihm”, erinnerte sich sein Vater.

Schlimmer noch: Während die Direktorin von Norman Bassettes Schule behauptet, nichts davon gewusst zu haben, erfahren die Eltern des Jungen, dass “die Erzieher das Mobbing zwar mitbekommen haben, es aber vorzogen, nichts zu sagen …”. Norman Bassette muss daraufhin die Schule wechseln. Die Situation ist so schlimm, dass er sogar an einer Sonderschule für Menschen mit Behinderungen angemeldet wird. Dort kann der junge Mann seine Schullaufbahn in friedlicherer Weise fortsetzen. Ein schwieriger Weg, der den mittlerweile zum Fußballprofi gewordenen Bassette geformt hat: “Was ich gesehen und erlebt habe, hat mich gelehrt, schneller als die anderen erwachsen zu werden.”

https://www.valeursactuelles.com/societe/ils-disent-que-je-suis-le-fils-dhitler-parce-que-je-suis-blond-le-footballeur-norman-bassette-raconte-avoir-ete-harcele-a-lecole-parce-quil-etait-blanc