Wollen die USA die Ukraine in ein zweites Afghanistan verwandeln?

Ein Bericht der „New York Times“ bestätigt, dass die USA längst eine Kriegspartei im Ukrainekonflikt sind. Dem in der Regel ausgezeichnet informierten Blatt zufolge arbeitet das Pentagon an der Errichtung eines Militärkommandos zur Koordinierung und Bewaffnung und Ausbildung der Ukraine. Seinen Sitz haben wird das rund 300 Mitarbeiter zählende Kommando in Wiesbaden, der Landeshauptstadt Hessens.

Die Zeitung zitiert Brigadegeneral Patrick S. Ryder, den Pressesprecher des Pentagon, mit folgenden Worten: „Wir bewerten und verfeinern kontinuierlich unsere interne Haltung und Prozesse, um sicherzustellen, dass wir der Ukraine rechtzeitig und relevante Sicherheitshilfe leisten, um ihre dringendsten Bedürfnisse auf dem Schlachtfeld zu decken und ihre dauerhafte Stärke aufzubauen, um zukünftige russische Aggressionen abzuschrecken.“ Der Ukrainekrieg ist also zu einer militärischen Auseinandersetzung zwischen den USA und Russland geworden.

Zu denken geben muss aber folgender Hinweis der „New York Times“: „Die Änderungen, die darauf abzielen, dem seit Beginn des Krieges improvisierten Vorgehen eine formale Struktur zu geben, orientieren sich grob an den Bemühungen der USA um Ausbildung und Unterstützung im Irak und in Afghanistan in den letzten zwei Jahrzehnten.“

Es ist hinreichend bekannt, was die USA mit ihren völkerrechtswidrigen Angriffskriegen gegen Afghanistan und gegen den Irak erreicht haben: Afghanistan versank noch mehr im Chaos, und im Irak wurde ein zuvor funktionierender säkularer mutwillig zerstört. Für die Ukraine kommt daher die Einrichtung des Koordinierungskommandos einer gefährlichen Drohung gleich.

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