In Würzburg sorgt eine Entscheidung des städtischen Fachbereichs Kultur für Diskussionen: Beim diesjährigen Hafensommer, einer städtisch organisierten Veranstaltung, soll ausschließlich vegetarisches Essen angeboten werden.
Die Entscheidung wurde im Rahmen der städtischen Klimaschutzbemühungen getroffen, doch einige Parteien und Bürger kritisieren sie als Bevormundung.
Die Veranstalter des Würzburger Hafensommers, der Fachbereich Kultur der Stadt Würzburg, haben beschlossen, dass vom 21. Juli bis zum 6. August nur noch vegetarische Speisen angeboten werden dürfen. Im vergangenen Jahr hatten Besucher noch die Möglichkeit, auf Fisch auszuweichen. Als Begründung für diese Entscheidung wird angeführt, dass 2022 die Nachfrage unter den rund 10.000 Besuchern nach vegetarischen Gerichten höher gewesen sei und dass die Stadtverwaltung bis 2030 klimaneutral sein möchte.
Diese Entscheidung stößt bei einigen Parteien und Bürgern auf Unverständnis. Die CSU, die FDP/Bürgerforum und die FWG-FW haben gemeinsam mit Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) einen Antrag zur Bewirtung des Hafensommers eingereicht. Sie fordern ein Essensangebot “ohne edukative Sortimentsbeschränkung” beim beliebten Livemusik Open-Air im alten Hafen. Der Antrag bezeichnet die Vorgaben als “übergriffige Sortimentsvorgabe” und fordert das zuständige Kulturamt auf, die Beschränkung auf vegetarisch/vegane Produkte aufzuheben, da dies “seitens der Antragsteller als übergriffig im Hinblick auf die persönliche Lebensführung” angesehen werde.
Sollte dieser Antrag im Stadtrat keine Mehrheit finden, schlagen die beteiligten Stadtratsfraktionen vor, dass eine mobile Gastronomie, die Fleisch- und/oder Fischprodukte anbietet, unmittelbar vor dem Kassenbereich der Veranstaltung platziert wird.
Der Antrag unterstreicht, dass es den Antragstellern nicht nur um den Hafensommer geht. Sie befürchten, dass die “derart grundsätzlichen” Einschränkungen auch bei anderen Veranstaltungen wie dem Kiliani-Volksfest oder in der städtischen Kantine zur Anwendung kommen könnten, was sie ablehnen.