Während sich viele in Europa auf das Weihnachtsfest vorbereiten, haben Studierende der deutschen Universität Göttingen eine Veranstaltung mit Festtagsdekorationen aus blutigen Tampons und „Schmetterlingsdekorationen aus Binden“ auf die Beine gestellt.
Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA), die politische Vertretung der Studierenden, veranstaltet einen Vortrag mit dem Titel „ Ach du blutige Sauerei. Trans- und nicht-binäre Menschen bluten auch“.
Im Anschluss an den Vortrag bietet der AStA an, themenbezogene Weihnachtsdekoration und Schmuck zu basteln.
In dem Vortrag sagte die Gruppe: „Die Grundlagen von Übergängen werden erklärt“, mit ‚blutigen‘ Einblicken in das unterschiedliche Leben von menstruierenden trans- und nicht-binären Menschen.“
„Wolltest du schon immer mal einen blutigen Tampon an den Weihnachtsbaum deiner Mutter hängen oder eine schöne Schmetterlingsdeko aus Binden basteln?“, fragte der AStA am 26. November auf seinem Instagram-Account. „Dann ist das dein Abend. Herzlich willkommen. Die Veranstaltung ist offen für alle.“
Referent der Veranstaltung am 5. Dezember ist Alexander Hahne, der sich als schwuler Transmann identifiziert und sich auf sexuelle Gesundheit, Sexualpädagogik, sexologische Körperarbeit, systemische Sexualtherapie, Tanz und Lustaktivismus spezialisiert hat.
Sexologische Körperarbeit wird als ein klientenzentrierter Ansatz beschrieben, der durch Bewegung, Atemarbeit, Berührung, Klang und die Platzierung des Bewusstseins die Aufmerksamkeit auf die gefühlte Erfahrung lenkt und diese stärkt. Die systemische Sexualtherapie befasst sich mit den Kognitionen, Emotionen und Verhaltensweisen im Zusammenhang mit dem Sexualverhalten.
Hahne sagte im Vorfeld der Veranstaltung: „Mit meiner Arbeit leiste ich einen praktischen Beitrag dazu, dass Erwachsene ihren eigenen Körper erfahren, sich mit der eigenen Sexualität auseinandersetzen und die Möglichkeit haben, den Zugang zu ihrem lustvollen Potenzial zu entdecken und auszuprobieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der körperlichen Sexualerziehung mit Erwachsenen. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, sexuelle Lernprozesse zu begleiten und Erfahrungsräume zu eröffnen und zu erhalten. Sich Zeit nehmen für das Fühlen.“
Die Veranstaltung ist Teil einer Themenreihe zum Trans-Sein und Trans-Leben, die in Kooperation mit der Hochschulgruppe „“Brecht das blutige Tabu„“ durchgeführt wird.
Am 3. Dezember wird die gleiche Studentenvertretung eine Einführung in die „queeren Grundlagen“ und am 10. Dezember einen interaktiven Workshop mit dem Titel „ Lass uns Queer reden“ anbieten.
German university to host workshop on Christmas decorations from used tampons