Gigantische Schleuserorganisation in Frankreich ausgehoben. Hunderte Millionen Euro gewaschen über Briefkastenfirmen, Goldhandel und über die „Hawala“, ein vom Koran gefördertes Zahlungssystem

Funktionsweise von Hawala (vgl. Text): 1 – A übergibt Geld (rot) an X und nennt ihm den Code (blau); 2a/2b: Code wird unabhängig voneinander an B sowie M mitgeteilt; 3a: B nennt gegenüber M das Codewort, 3b: woraufhin M weiß, dass B rechtmäßiger Empfänger ist, und ihm das Geld aushändigt.
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Wutzofant
, CC-BY-SA-3.0,2.5,2.0,1.0

Die französischen Behörden nahmen 26 Personen fest und beschlagnahmten umgerechnet 11 Millionen Euro, die von der kriminellen Gruppe in Luxusautos, Schmuck, Kryptowährung und Restaurantgutscheine investiert worden waren. Die Schleuser, die aus mehreren Gruppierungen stammten, die in verschiedene kriminelle Aktivitäten verwickelt waren, besorgten gefälschte Arbeits-, Touristen- oder medizinische Visa, um Migranten die Möglichkeit zu geben, in die Europäische Union zu gelangen. Seit Beginn ihrer Aktivitäten im Jahr 2022 erleichterte die Gruppe mehreren Tausend Personen die Einreise nach Frankreich, die alle vom indischen Subkontinent (Indien, Sri Lanka und Nepal) stammten.

Als Gegenleistung verlangten die Kriminellen je nach Umfang der angebotenen Dienstleistung zwischen 15.000 Euro und 26.000 Euro pro Person. Diejenigen, die den höchsten Preis zahlten, konnten von illegal erworbenen Flugtickets, gefälschten Ausweispapieren und „anderen Mitteln, die ihnen ihre Reise erleichterten“, profitieren, so die Europäische Kriminalagentur.

Die Behörden gehen davon aus, dass es sich bei dem Geschäft um eine riesige Geldmenge handelte, die mehrere hundert Millionen Euro betrug. Diese Unsummen wurden über Briefkastenfirmen, den Aufkauf und Weiterverkauf von Gold und über die „Hawala“ gewaschen. Die „Hawala“ ist ein vom Koran gefördertes Zahlungssystem, das von den Banken auf individuelle „Betreiber“ umgestellt wird, die sich oft in kleinen Geschäften befinden, die sich der Kontrolle der Finanzbehörden entziehen. Auf diese Weise lassen die Schleuser das Geld im Verborgenen zirkulieren. Um einen Teil des erbeuteten Geldes zu waschen, beschaffte das Netzwerk auch … „Restaurantgutscheine“, so Europol. […]

Le Figaro

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