Nicht bloß im Fernsehen nervt die Blähsprache, sobald selbst ernstzunehmende Zeitgenossen von Mitbewerberinnen und Mitbewerbern oder von Soldatinnen und Soldaten schwadronieren. Doch inzwischen finden sich auch in immer mehr Unternehmen entsprechende Leitfäden. Auch die öffentliche Verwaltung schikaniert vielerorts den Bürger mit gegenderten Formularen.
An den Hochschulen ist der Unfug mit den Ausdrücken: Studierende, StudentInnen oder gar „Studentx“ ist kaum auszuhalten. Statt ganz einfach „Studenten“ zu sagen. In einigen Universitäten müssen Studenten mit Punkteabzug und verstecktem Mobbing rechnen, wenn sie nicht geschlechtersensibel formulieren. Nur wenige couragierte Bürger wagen es, sich dem Trend zur „gendergerechten“ Sprache entgegenzustellen.
Zum Beispiel jetzt in der Freien und Hansestadt Hamburg. Hanseatische Bürger, unterstützt vom Landesverband der CDU – allen voran der dortige Chef-Christdemokrat Christoph Ploss, 37, der sich als Bundestagsabgeordneter nicht zu schade ist, auf der Straße um Unterstützungsunterschriften zu bitten – und patriotischen Organisationen wie etwa der Verein Deutsche Sprache und der Verein Mehr Demokratie, sammeln in diesen Tagen Unterschriften für die Volksinitiative Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung.
Denn eines ist klar: Die Mehrheit will nicht gendern, lehnt Genderstern, Doppelpunkte wie auch Sprechpausen mitten im Wort ab. Trotzdem versucht eine ganz kleine, militante Minderheit in quasi-totalitärer Manier der Majorität ihren Willen aufzuzwingen.
CDU-Mann Ploss wehrt sich dagegen, dass von Behörden, Ministerien, Schulen und Universitäten, also staatlichen Einrichtungen, eine grammatisch falsche, künstliche und ideologisch motivierte Gendersprache verwendet wird, die ständig das Trennende, nämlich das biologische Geschlecht, betone. Für den privaten Bereich gibt sich Ploss tolerant: Zu Hause am Abendbrottisch sollte selbstverständlich jeder, der das möchte, nach Herzenslust gendern können. Aber: Von Beamten, Lehrkräften und Dozenten erwarte ich, dass sie im Dienst gültige Regeln und Normen nicht einfach willkürlich verändern. Deshalb sei für staatliche Stellen ein Gesetz nötig, wie es auch in Frankreich diskutiert werde.
Die Volksinitiative, um die es geht, läuft seit Anfang Februar, initiiert hat sie die Kunsttherapeutin Sabine Mertens, die sich im Verein Deutsche Sprache und im Verein Mehr Demokratie engagiert. 10.000 Unterschriften wahlberechtigter Hamburger braucht man, damit eine Volksinitiative in der Bürgerschaft landet. Das dürfte kein Problem werden. Zurzeit fehlen nur noch wenige Unterschriften, und die Frist endet erst im Juni.
In der Bürgerschaft, dem Landesparlament des Stadtstaats Hamburg, könnte der Inhalt der Initiative mit der 10.000. Unterschrift theoretisch gleich zum Gesetz werden. In diesem Fall dürften Schulen, Verwaltungen und städtische Unternehmen fortan keine Gendersprache mehr vorschreiben. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird es die dortige rot-grüne Mehrheit aber ablehnen, ein solches Gesetz zu erlassen. Der nächste Schritt wäre dann ein sogenanntes Volksbegehren. Und falls die woken Möchtegern-Umerzieher in der Bürgerschaft dieses im Erfolgsfall immer noch ablehnen sollten, kommt es zur ultima ratio: zum Volksentscheid, also zu einer Volksabstimmung, an deren Ergebnis auch die Bürgerschaft gebunden ist.
Jedenfalls ist den hanseatischen Aktivisten für den Erhalt der deutschen Sprache viel Erfolg zu wünschen!
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