Anne Frank-Kita: Weil Eltern mit Migrationshintergrund mit Namen nichts anfangen können, wird Kita umbenannt

Unknown photographer; Collectie Anne Frank Stichting Amsterdam, Public domain, via Wikimedia Commons

Die KiTa von Tangerhütte in Sachsen-Anhalt möchte nicht mehr nach der Namenspatronin „Anne Frank“ heißen, hat das Kuratorium beschlossen. Man möchte den Laden lieber „Weltentdecker“ nennen. Das sei „kindgerechter“. Außerdem könnten Eltern mit Migrationshintergrund oft „nichts mit dem Namen anfangen“. Bereits 2021 hatte ein thüringischer Bürgermeister versucht, Anne Frank aus einem Kita-Namen zu tilgen. Nun – nachdem Antisemitismus wieder salonfähig ist – versucht es der Tangerhüttener Bürgermeister.

Die Kindertagesstätte „Anne Frank“ im sachen-anhaltinischen Tangerhütte – 2018 feierte die Einrichtung unter diesem Namen ihr 50-jährige Bestehen – soll nun einen neuen Namen bekommen. Dafür habe sich das Kuratorium der städtischen Einrichtung ausgesprochen. Die Begründung, die zeigt, wie viel auf das linke Geseiere “Nie wieder” gegeben werden kann: Der Wunsch, den Namen der Jüdin Anne Frank zu streichen, die mit 15 Jahren in einem Konzentrationslager starb, komme aus der Elternschaft, so die Kita-Chefin. Eltern mit Migrationshintergrund wüssten zudem mit dem Namen nichts anzufangen. Und auch Kindern sei der Name schwer vermittelbar, so die irre Behauptung der Verantwortlichen, die mutmaßlich keinerlei Probleme in der Vermittlung von links-woken Gendermainstreamingirrsinn sehen, die den Kleinen in diesen Einrichtungen in die Hirne gehämmert wird.

Widerspruch kommt nicht nur von der Initiative „Miteinander e.V.“: „Es gibt gute und erprobte pädagogische Konzepte zur Vermittlung des Themas des Lebens der Anne Frank an Kinder und Jugendliche, die altersgerecht und angemessen mit dem zeitgeschichtlichen Schicksal arbeiten“, so der Verein. Die Änderung des Namens der Kita sei „in einer Zeit des erstarkenden Antisemitismus ein falsches Signal. Gerade jetzt braucht es eine hohe Sensibilität für die Wirkung zeichenhafter Umbenennungen.“

Die Änderung des Namens der Kita Anne Frank in Tangerhütte ist in einer Zeit des erstarkenden Antisemitismus ein falsches Signal. Gerade jetzt braucht es eine hohe Sensibilität für die Wirkung zeichenhafter Umbenennungen und ein historisches Bewusstsein.

Es gibt gute und erprobte pädagogische Konzepte zur Vermittlung des Themas des Lebens der Anne Frank an Kinder und Jugendliche, die altersgerecht und angemessen mit dem zeitgeschichtlichen Schicksal arbeiten.

Die Stadtverantwortlichen behaupten, dass die Namensänderung mit einem neuen Konzept einhergehe, bei dem man auch den Fokus auf die „Vielfältigkeit“ der Kinder legen wolle, so das Geschwätz des parteilosen Bürgermeisters Andreas Brohm. Und zu dieser “neuen Vielfalt”, die man der Tage auf Deutschlands Straßen bei antisemitischen Muslimaufmärschen begutachten kann, passt der Name „Anne Frank“ nicht mehr. Der Wunsch vieler Eltern, die Kita umzubenennen, habe „gegenüber der weltpolitischen Lage mehr Gewicht“, so Brohm gegenüber der Harzer Volksstimme hinter der Bezahlschranke.

Bereits 2018 hatte im thüringischen Elxleben der CDU-Bürgermeister Heiko Koch das versucht, was dem sachsen-anhaltinischen Kollegen Brohm nun gelingen könnte, nämlich Anne Frank aus dem Namen einer Kita zu tilgen. Und auch dort hatte die Kita-Leitung die Namensänderung damit begründet, dass der Name Anne Frank und das Thema dahinter für Kinder in diesem Alter sehr schwer greifbar sei. Nach einem Sturm der Empörung – auch aus der Jüdischen Gemeinde – ruderten die Verantwortlichen zurück, entschuldigten sich und versicherten: Die Kita werde auch künftig den Namen des ermordeten jüdischen Mädchens tragen.

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