Fangesänge nach Derbysieg: Politik und Medien konstruieren „Homophobie-Eklat“

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Nach dem skandalösen Verhalten des DFB schlägt nun auch im österreichischen Fußball die eiserne Faust der politischen Korrektheit zu. Weil Fans, Spieler und Funktionäre des SK Rapid Wien den Derby-Sieg mit polemischen Fangesängen feierten, erstattete die Bundesliga mehrere Anzeigen. Der Grund: Vermeintlich „diskriminierende Parolen“.

Nach einer langen Durststrecke konnten die Fans des Wiener Traditionsvereins SK Rapid Wien am Sonntag richtig feiern. Zum ersten Mal seit 2019 konnte man den Stadtrivalen FK Austria im Wiener Derby bezwingen. Mit einer starken Leistung in der ersten Halbzeit sicherten sich die Hausherren den 3:0-Sieg und zauberten ihren Fans ein Lächeln ins Gesicht. Der Heimsektor tobte vor Freude. Anschließend trafen sich Fans, Spieler und Vertreter der Vereinsführung, um den Triumph zu feiern. Doch das blieb nicht ohne Folgen.

Angebliche „Homophobie“

Wer sich ansatzweise mit Fußball und Fanstrukturen beschäftigt, weiß, dass Übertreibungen und polemische Sticheleien gegen die Konkurrenz an der Tagesordnung stehen. Diese sind weder als bare Münze noch als Ausdruck einer bestimmten Weltanschauung zu verstehen. Vertreter des linksliberalen Establishments können und wollen das aber nicht verstehen. Sie nahmen einen Fangesang zum Anlass, um einen vermeintlichen „Homophobie-Eklat“ zu inszenieren. Der Gesang lautete: „Wir sind keine oaschwoamen Veilchen“ (übersetzt: „Wir sind keine schwulen Fans von Austria Wien”). Das öffentliche Narrativ konstruierte dabei eine bewusste und gezielte Abwertung homosexueller Menschen.

Bundesliga zeigt an

Die Bundesliga reagierte prompt und erstattete Anzeige gegen den Verein und die anwesenden Spieler und Funktionäre. Betroffen davon sind: Steffen Hofmann, Stefan Kulovits, Guido Burgstaller, Marco Grüll, Thorsten Schick, Maximilian Hofmann und Niklas Hedl. In der Anzeige heißt es: „Die Inhalte der Videos stehen in keiner Weise im Einklang mit den Werten, für die der Fußball im Allgemeinen und die Österreichische Fußball-Bundesliga im Besonderen stehen. Die Vorbildwirkung von Fußballern, Trainern und Funktionären geht weit über das Geschehen auf dem grünen Rasen hinaus“.

Verein rudert zurück

Aufgrund des öffentlichen Drucks musste der Verein umgehend zurückrudern. Klub-Präsident Alexander Wrabetz und Vizepräsidentin Edeltraud Hanappi-Egger distanzierten sich: „Die Verunglimpfung von Menschen aufgrund unterschiedlicher Merkmale oder Lebensweisen darf bei Rapid keinen Platz haben“. Als „grün-weiße Gemeinschaft“ wolle man vielmehr „einen Beitrag zu mehr Vielfalt und Inklusion leisten.

Druck von der Politik

Doch auch Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler von den Grünen suhlte sich in heuchlerischer Empörung: „Mir reicht‘s jetzt nämlich. Wir tun wirklich sehr viel, da kann es nicht sein, dass die Vereine von innen heraus morsch werden. Homophobie, Rassismus, Sexismus hat keinen Platz und das kann ja nicht nur für Sonntagsreden gelten, sondern muss auch gelebt werden.“ Er nahm insbesondere die Sponsoren des Vereins in die Pflicht – und diese reagierten prompt.

Sponsoren distanzieren sich

Die städtische Wien Energie veröffentlichte eilfertig eine Pressemeldung, um ihre ideologische Konformität mit dem herrschenden System zur Schau stellen. Das Unternehmen „distanziert sich daher ausdrücklich von den homophoben und beleidigenden Äußerungen“. Man selbst setze sich für „Vielfalt und gegen jede Art von Diskriminierung“ ein und habe bereits „Gespräche mit der Vereinsführung“ angesetzt. Der Versicherungskonzern Allianz Österreich zeigte sich auf Anfrage des profil „bestürzt“: Man habe „kein Verständnis für die getätigten Aussagen und diskriminierenden Sprechchöre“ und verurteile das Verhalten aufs schärfste.

Gesinnungspolizei eskaliert

In Deutschland verhängte der DFB jüngst eine 18.000 Euro Strafe gegen den Verein Bayer 04 Leverkusen, weil Ultras es gewagt hatten, eine einfache biologische Tatsache zu erwähnen: Es gibt nur zwei Geschlechter. Nun ist auch der österreichische Rekordmeister SK Rapid Wien von der Cancel Culture betroffen. Warum? Weil Fans und Spieler sich überspitzt – wie in der Fußballfankultur üblich – über den Sieg ihrer Mannschaft gefreut haben.

Systementlarvung

Die sich häufenden Fälle haben sowohl einen negativen als auch einen positiven Aspekt. Auf der einen Seite werden die Repressionen des liberalen Staates immer stärker, andererseits werden dadurch die Risse im ideologischen Staatsapparat immer deutlicher – das System entlarvt sich selbst.

Fangesänge nach Derbysieg: Politik und Medien konstruieren „Homophobie-Eklat“ (heimatkurier.at)