Für Kochunterricht: Schüler wurden gezwungen, „Halal-Fleisch“ zu kaufen

Eine Lehrerin in Niederöstereich wollte, dass ihre Schüler für den Kochunterricht in türkischen Supermärkten Fleisch einkaufen.
Foto: Christopher Paquette / Wikimedia CC BY 2.0

Dass in Österreich einmal die Scharia (das islamische Recht, das sich aus dem Koran ableitet) und nicht die österreichische Rechtsordnung gilt, wurde bislang in das Reich der Verschwörungstheoretiker verbannt. Ein Beispiel aus Niederösterreich zeigt jetzt aber, wie manche Menschen sich den muslimischen Traditionen andienen.

Konkret geht es um eine Lehrerin in der Mittelschule in Felixdorf im Bezirk Wiener Neustadt in Niederösterreich. Sie verfasste ein Schreiben an die Eltern, dass die Schüler für den Kochunterricht „ausschließlich Halal-Fleisch“ einkaufen sollen. Grund: In der Klasse gibt es viele muslimische Schüler.

Wirbel bei den Eltern

Dass dieses Schreiben der Pädagogin für Unverständnis und Wirbel bei den Eltern sorgte, war nicht verwunderlich. Die Aufforderung, Fleischprodukte in türkischen Supermärkten zu kaufen, wurde von der Lehrerin so argumentiert:

Dies gewährleistet, dass alle kulinarischen Zubereitungen den religiösen Anforderungen entsprechen und von allen Schülerinnen und Schülern bedenkenlos genossen werden können.

Die Koch-Lehrerin fügte hinzu, dass das Fleisch ein „HALAL-Zertifikat“ benötigt. Das ging den Eltern zu weit, und im Internet ließen sie ihrem Ärger Luft. Eine Frau fragte auf X:

Warum sind es immer die Einheimischen, die sich an etwas gewöhnen müssen?

Bildungsdirektion zog Reißleine

Laut Kronen Zeitung, die als erste darüber berichtete, zog die Bildungsdirektion Niederösterreich daraufhin die Reißleine. Die Schulleitung habe den Inhalt des Schreibens sofort zurückgenommen und einen neuen Brief an die Eltern versandt. Eine derartige eigenmächtige Eltern-Info seitens der Pädagogin sei absolut nicht die Linie der niederösterreichischen Bildungsdirektion und werde auf das Schärfste zurückgewiesen, hieß es.

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