Ausländische Clan-Kriminalität längst auch in kleineren deutschen Städten [Video]

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Vor etwa vier Monaten: Ein Mann in der historischen Innenstadt von Stade (Nordniedersachsen) hat brutal mit einem Messer einen Menschen attackiert. Ein Clankrieg, der eskaliert ist, brachte das Verbrechen ans Licht der Öffentlichkeit. „Längst haben auch kleinere Städte Probleme mit kriminellen Mitgliedern von Clans“, berichtet der Bayerische Rundfunk.

Khaled Rachid El-Zein – ein unter Insidern bekanntes Clan-Mitglied – ist ins nächste Krankenhaus gebracht worden, er verstarb dort am nächsten Tag. Begraben wurde der Niedergestochene im Libanon. Der NDR (Video oben) und Report München haben in diesem Fall recherchiert und festgestellt, dass die Tat Höhepunkt von blutigen Rivalitäten war: zwischen den türkisch-arabischen Großfamilien El-Zein und Miri.

In Stade gibt es mehrere Großfamilien mit Wurzeln, die man mit ausländisch bezeichnen muss. Viele Mitglieder zählen zu unbescholtenen Bürgern. Aber der Clan-Experte Thomas Ganz – ein ehemaliger Polizist des Landeskriminalamtes Niedersachsen – mutmaßt, dass in der Kommune „rund 350 Personen kriminellen Strukturen zugeordnet werden können“ (Focus).

Die schwere Auseinandersetzung, die zum Tod von Khaled Rachid El-Zein führte, war beileibe nicht der erste Vorfall dieser Art. Allein in der Stader Region sind während der letzten beiden Jahren drei tödliche Angriffe im Clanmilieu erfolgt.

Diese handfesten Kontroversen begannen am Nachmittag des 22. März 2024 mit einem Angriff von El-Zein-Clanmitgliedern auf einen Shisha-Shop in der Stader Fußgängerzone, der dem Miri-Clan zugehörig angesehen wird. Khaled El-Zein war an dieser Attacke anscheinend maßgeblich beteiligt. Ein Überwachungsvideo – es kursiert unter Kennern im Internet – zeigt die brutale Gewalttat. Sehr bald folgte eine erste Gegenattacke eines Miri-Mitglieds auf ein Wohnhaus, das dem Clan der El-Zein gehört.

Die Entwicklung der Auseinandersetzungen eskalierte immer mehr. Etliche Mitglieder der El-Zein-Familie suchten mehrmals die Miris im Stadtgebiet zu konfrontieren, sie rammten zum Beispiel öffentlich ein Kraftfahrzeug des Miri-Clans. Die Polizei in Niedersachsen ist offensichtlich weitgehend machtlos. Die Bürger der Stadt haben in der Regel Angst, relevante Aussagen gegenüber Polizei-Instanzen zu machen.

Personenschutz sogar für eine Oberstaatsanwältin

Ähnliche Clan-Geschehnisse hat es, so berichtet es sogar der Bayerische Rundfunk, auch in anderen kleineren und größeren Städten Niedersachsens gegeben: in Hildesheim, Peine, Wittmund, Diepholz, Buchholz, Kiel und in Braunschweig. Aber es gibt eine hohe Dunkelziffer.

Inzwischen haben sogar Staatsanwaltschaften in Niedersachsen Personenschutz beantragt. Selbst eine Oberstaatsanwältin – ist bekannt geworden – „wurde bedroht und konnte sich daraufhin mehrere Jahre nur mit Personenschutz durch Stade bewegen“ (NDR). Immerhin ist Khaled El-Zein im Jahr 2013 wegen Drogenhandels zu einer empfindlichen Haftstrafe verurteilt worden. Sein Leben wurde dadurch nicht gerettet.

Ausländische Clan-Kriminalität längst auch in kleineren Städten [Video] (haolam.de)