Stadt Wien bietet Bonus beim Sterben

Einem 55-jährigen Wiener wurde von der stadteigenen Bestattung eine “Vorlteilskombi” fürs Sterben angeboten. Ersparnis: 570 Euro.
Foto: Bestattung Wien

Erst im Februar 2022 wurden die im Vergleich zu anderen Bundesländern ohnehin schon teuren Bestattungskosten in Wien nochmals um drei Prozent erhöht. Jetzt gibt es eine Werbekampagne der Bestattung Wien, die was bezwecken soll? Das Sterben lukrativer zu machen?

“Vorteilskombi” fürs Sterben

Ein 55-jähriger Mann staunte jedenfalls nicht schlecht, als er gestern, Montag, über das Internet eine „Vorteilskombi“ fürs Sterben angeboten bekam. Wörtlich heißt es in der Reklame der Bestattung Wien:

Sehr geehrter Herr A., wir denken alle nicht gerne an den Abschied vom geliebten Leben, das wir gerade voll Freude genießen. Aber ist es nicht ein gutes Gefühl, für alles vorgesorgt zu haben, die Angehörigen zu entlasten und dabei schon zu Lebzeiten zu sparen?

Möglich, so die Bestattung Wien weiter, würde dies die neue Verteilskombi machen – diese beinhaltet Planung des Begräbnisses und die Reservierung der Grabstelle. Und ganz nach dem Jargon der Werbeagenturen wird zum Kauf gelockt:

Von der Vorteilskombi profitieren und bis zu 570 Euro sparen.

Stadt Wien übernimmt “Lebzeitaufschlag”

Wer auf der Webseite der Bestattung Wien das Angebot „Vorsorge mit Grabstelle“ wählt, für den übernimmt das Stadt-Wien-Unternehmen den sogenannten „Lebzeitaufschlag“ – und dieser würde aktuell bis zu 570 Euro betragen. Was ein „Lebzeitaufschlag“ ist, wird nicht erklärt. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um eine Strafzahlung, wenn jemand länger lebt, als im Vertrag ausgemacht.

Bei solchen verlockenden, aber pietätlosen Angeboten der Stadt Wien werden viele noch mit Sehnsucht daran zurückdenken, als das Werben für Bestattungen in Österreich noch verboten war. 


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