„Wall Street Journal“: Europas Migrationspolitik gescheitert

Das konservative „Wall Street Journal“, aus dem Stall des australischen Medien-Moguls Rupert Murdoch, ist die meistgelesene Zeitung der USA. Nun analysierte das Blatt die europäische Migrationspolitik, deren Chaos auch auf der anderen Seite des Atlantiks wahrgenommen wird. Wie auch europäische Medien Mauerbau und Illegalen-Karawanen in Übersee beobachten. Doch das „Wall Street Journal“ kommt zu einem anderen Befund: Europas Politik ist gescheitert. Nicht ob zu geringer Zuwanderung, sondern ob zu hoher Immigration.

Bereits Milton Friedman gelangte zu der Schlussfolgerung, dass man einen Sozialstaat haben könne oder freie – sprich ungeregelte oder schwach geregelte – Zuwanderung. Aber man könne nicht beides zugleich haben.

So zählt Deutschland, welches erneut wie 2015 im Mittelpunkt des Migrationsstrudels steht und zeitgleich seine Einbürgerungsregelungen lockern möchte, zum hauptsächlich kritisierten Land der EU. Dort ist mittlerweile jeder sechste Einwohner im Ausland geboren. In den USA – einem klassischen Einwanderungsland – lediglich jeder Siebte. Wobei in Deutschland nur jeder zehnte Migrant zum Arbeiten kommt. Bei Kanada, ebenfalls einem Einwanderungsland, möchte ein Drittel von den Möglichkeiten am Arbeitsmarkt profitieren.

So liegt in den USA die Arbeitslosigkeit der Zuwanderer unter der Quote der US-Bürger. In Deutschland sind es zwölf Prozent im Vergleich zu fünf Prozent der Einheimischen. Ähnlich in Österreich, wo das Verhältnis zwölf Prozent zu sieben Prozent beträgt.

Die Verantwortung hierfür liegt nicht nur bei den Regierungen der betroffenen Staaten, sondern auch beim Europäischen Gerichtshof und der Fehlkonstruktion des Schengenraumes. Seit den Neunzigerjahren sollen der Fachkräftemangel und die Pensionslücke durch Migration ausgeglichen werden. Das Ergebnis waren steigende Sozialausgaben und Kriminalität. Bei einer faktenorientierten Analyse dürfte dies nicht nur die Schlussfolgerung des „Wall Street Journal“ sein.

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