Verhinderung regierungskritischer Proteste als Ziel? Zugfunk-Kabel durchgeschnitten: Anschlag auf deutschen Bahnverkehr

Nur zwei Wochen nach dem mutmaßlichen Staatsterror auf “Nord Stream” – eine US-Beteiligung gilt als denkbar – sucht der nächste Anschlag auf die kritische Infrastruktur Deutschland heim. Unzählige Personen, die auf regierungskritische Proteste in Hamburg und Berlin reisen wollten, steckten in Bahnhöfen fest. Die Suche nach den Verantwortlichen läuft, die Sicherheitsbehörden haben die Ermittlungen übernommen.

Wie FDP-Verkehrsminister Volker Wissing erklärte, wurden GSM-R-Kabel an zwei Stellen “vorsätzlich” durchschnitten. Diese sind für den Funkverkehr der Bahn notwendig, aus diesem Grund war der auch der ganze Fernverkehr betroffen. Auch eine Bahn-Sprecherin sprach von “Sabotage”. Am Samstagvormittag musste daher der Zugsverkehr in Norddeutschland für etwa drei Stunden eingestellt werden.

Damit stand nahezu der gesamte Zugsverkehr in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein still. Neben Fernzügen betraf dies auch Regionalzüge und Privatbahnen. Ursprünglich waren die Bahn-Verantwortlichen noch von einer technischen Störung ausgegangen. Bald stellte sich es sich allerdings als ein mutwillig herbeigeführter Anschlag auf die deutsche Infrastruktur heraus.

Beeinträchtigt wurde durch die Durchtrennung der GSM-R-Kabel der digitale Zugfunk, der zur Kommunikation zwischen den Leitstellen notwendig ist, die den Zugsverkehr steuern sowie zur Kommunikation mit den Zügen. Damit ist diese Infrastruktur ein “unverzichtbarer Bestandteil für den reibungslosen Zugsverkehr”, erklärt die Bahn. Auch nach der Behebung kam es weiterhin zu Beeinträchtigen. Die Bahn bereitete die Fahrgäste am Mittag darauf vor, dass sie “weiterhin mit Zugs-, Haltausfällen und Verspätungen rechnen” müssten.

Als Resultat der Sabotage waren unzählige Fahrgäste an großen Bahnhöfen in Hamburg, Hannover oder Berlin gestrandet. Internationale Verbindungen – etwa IC-Züge zwischen Berlin und Amsterdam fuhren nicht. Auch Züge von Kopenhagen nach Süden endeten an der Grenze zu Deutschland. Betroffen waren wohl auch unzählige Menschen, die an regierungskritischen Demos in Hamburg und Berlin teilnehmen wollten. Alleine für den von der AfD angemeldete Protest im Berliner Regierungsviertel wurden abertausende Menschen erwartet.

Tatsächlich sollen trotz der Anreiseschwierigkeiten noch laut den Veranstaltern etwa 8.000 Menschen den Weg zur Kundgebung gefunden haben. Inwiefern sich die Sabotage auf den Zugsverkehr hierauf ausgewirkt haben, ist unklar – ein AfD-Sprecher geht aber davon aus, dass Teilnehmer dadurch an ihrer Anreise gehindert wurden. Kritische Beobachter halten nicht zuletzt deshalb eine Verbindung für möglich. Bereits vor einigen Jahren verübten radikale Antifa-Banden in Berlin etwa einen Anschlag auf für den Zugsverkehr notwendige Kabel.

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