Über 60% der Kinder in Wien haben Migrationshintergrund

Am Donnerstag hat Integrationsministerin Susanne Raab den Integrationsbericht präsentiert und neue Maßnahmen vorgestellt. Dieser zeigt die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Menschen mit Migrationshintergrund.

So waren etwa ausländische Arbeitskräfte coronabedingt stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als österreichische und hier besonders Frauen. Auch hatte die Abschottung negative Folgen für die Gewaltgefährdung von Frauen.

Wie weitere Zahlen und Fakten des Berichts zeigen, hatte 2020 fast jede/-r Vierte in Österreich einen Migrationshintergrund (2,14 Millionen Menschen). Am 1.1.2021 wohnten 1.531.300 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Österreich, das entspricht 17,1 Prozent der Gesamtbevölkerung. 

Die größten Gruppen sind nach wie vor die deutschen (209.000), gefolgt von rumänischen (132.000) und serbischen (122.000) Staatsangehörigen.

2020 wurden in Österreich 14.775 Asylanträge gestellt. Das ist ein Anstieg von 1.900 Anträgen oder 14,7 Prozent im Vergleich zu 2019.

29,6 Prozent aller Kinder in Kindergärten haben eine nichtdeutsche Umgangssprache (58.100 Kinder), in Wien lag ihr Anteil bei 61,6 Prozent (21.200 Kinder). Diese Kinder hätten laut Raab zu 70 Prozent einen Förderbedarf.

Von den 1,12 Millionen Schüler/innen hatten 2019/20 26,8 Prozent (299.900) eine nichtdeutsche Umgangssprache, in Wien waren es 52,7 Prozent (126.400).

Österreichweit ist der Anteil von Schüler/innen mit nichtdeutscher Umgangssprache am höchsten in Sonderschulen (40,3 Prozent oder 5.800 Schüler/innen), Polytechnischen Schulen (35,6 Prozent, 5.600) und in der NMS (33,3 Prozent, 68.600), während ihr Anteil in Berufsschulen (18,4 Prozent, 21.500), in der AHS (21,0 Prozent, 44.800) sowie in der BHS (28,5 Prozent, 29.000) am geringsten ist.

In Wien ist der Anteil von Schüler/innen mit nichtdeutscher Umgangssprache am höchsten in der NMS (76,6 Prozent oder 25.400 Schüler/innen), gefolgt von Polytechnischen Schulen (75,2 Prozent, 1.900) und Sonderschulen (63,4 Prozent, 2.200).

Im Schuljahr 2019/20 konnten 33.600 schulpflichtige Kinder und Jugendliche dem Regelschulunterricht nicht folgen. Das waren um 5.100 weniger als noch 2018/19, somit ein Rückgang von 13,2 Prozent.

Deutschförderklassen, Sommerschulen oder Elternkurse werden im Sommer 2021 wieder stattfinden, erklärte Ministerin Raab bei der Pressekonferenz.

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