Sieben Jahre Haft für Unterstützer des Islamischen Staates

Der in Krems wohnhafte 22-Jährige musste sich am Kremser Landesgericht vor einem Schöffensenat wegen der Aufforderung zu terroristischen Straftaten und der Angehörigkeit einer kriminellen und terroristischen Vereinigung verantworten.

Der vierfach einschlägig vorbestrafte Österreicher war mit 16 Jahren zum Islam konvertiert. Von Mai bis September 2020 hatte er auf einschlägigen Foren Gräueltaten und Propagandavideos des IS weitergeleitet und positiv kommentiert. Außerdem war er wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz angeklagt. Trotz Waffenbesitzverbotes fand die Polizei in seiner Wohnung eine Pistole samt Patronen sowie ein Tauchermesser.

Der Beschuldigte gab vor Gericht zu, mit der Terrororganisation sympathisiert zu haben. Er habe Videos von Exekutionen und Kampflieder weitergeleitet, weil er auch die schlechte Seite des Islam zeigen wollte. „Ich lege den Islam strenger aus. Ein Kalifat finde ich gut, aber der IS übertreibt es“, führte er vor Gericht aus. Die Waffen besitze er zu seinem eigenen Schutz, um sich zu verteidigen. Letztes Jahr habe er im Ramadan erkannt, dass dies der falsche Weg sei. Aber, „wäre ich noch IS-Anhänger hätte ich sicher schon Leute getötet“.

Weshalb er auf einem Foto in einer Kremser Moschee mit einem Siegelring auf dem auch ein Symbol des IS zu sehen sei, abgebildet wurde, fragte die Richterin. „Das ist auch das Symbol von Mohammed, der Ring hat mir gefallen“, lautete die Antwort des Beschuldigten. Die Frau des Angeklagten gab vor Gericht an, ihr Mann sei nicht radikal. Er habe eine schlechte Phase gehabt, würde niemanden etwas tun. Der Schöffensenat verurteilte den auch wegen Körperverletzung und schwerem Raub Vorbestraften zu sieben Jahren Haft. Die Verteidigung legte Strafberufung gegen die Höhe der Strafe ein. Nicht rechtskräftig. 

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