Frankreich: Verurteilter Terrorist verweigert PCR-Tests als Vorbedingung für Abschiebeflug nach Marokko

Ein Riese mit rasiertem Kopf und tadelloser Ausdrucksweise. In einem Idealfall wäre Mohamed Achir, 30, Pädagoge geworden. Er hat bereits ein DEUG in Soziologie. Vor den Richtern schildert der Mann, der in den letzten fünf Jahren eine riesige Tour durch die französischen Gefängnisse absolviert hat, in ruhigem Ton seinen Werdegang. Achir verkörpert eine bestimmte Art von Problemen. Vom gelehrten Weg eines Schülers zum steilen Abgrund des Verbrechens. Der 2019 wegen Terrorismus verurteilte Achir, der im Alter von fünf Monaten aus Marokko eingereist war, wurde im Mai letzten Jahres kurz vor seiner Freilassung mit einem ministeriellen Ausweisungsbeschluss belegt. Seitdem kämpft er mit allen Mitteln, um nicht in ein Flugzeug in den Maghreb steigen zu müssen. (…)

Infolge der Covid-Krise ist ein negativer PCR-Test vor dem Einsteigen in ein Flugzeug obligatorisch. Zwischen Juni und September hat der junge Marokkaner, der bei der Kripo Lesquin untergebracht ist, bereits vier davon abgelehnt. Im Beisein seines Anwalts Olivier Cardon verkündete der Straftäter seine Strategie. Zusammen mit seinem Verteidiger hat er seine Ausweisung vor dem Verwaltungsgericht von Paris angefochten. Das Gericht hat noch keine Entscheidung getroffen. Weit gefehlt. “Wenn ich abgeschoben werde und das Gericht dann zu meinen Gunsten entscheidet, wird Frankreich mir kein Rückreisevisum erteilen”, rechnet Achir vor. Daher diese bewusste Obstruktion, um einen möglichen Pyrrhussieg zu vermeiden.www.lavoixdunord.fr

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