Frankreich: Ein Islamist mit Eintrag in der Datei für Terrorismusverdacht wegen Bedrohung eines Imams verurteilt

Ein 38-jähriger Mann mit einem Eintrag in der Datei für islamistische Gefährder (fiche S) wurde am Donnerstag, den 28. April, vom Strafgericht in Tulle wegen Todesdrohungen gegen den Imam der Moschee in Ussel (Corrèze) verurteilt, wie France 3 Régions berichtet. Der Staatsanwalt vertrat die Auffassung, dass die Taten Bestandteil der üblichen Vorgehensweise von Salafisten waren. Der Vorfall ereignete sich am 12. April während einer Versammlung des Vereins Salem, der die Moschee verwaltet und dem auch der betreffende Mann angehörte. Zwischen ihm und dem Imam war ein Streit über die Frage des Gebetsrufs ausgebrochen. “Ich werde dich erledigen”, sagte der Mann.

Der Mann war in der Gemeinde für seine “rigorose” Sicht des Islams bekannt, insbesondere was die Stellung der Frau betrifft, berichtet France 3 Régions. Sein Verhalten war sogar in einer Petition angeprangert worden, die Mitglieder der Religionsgemeinschaft an die Präfektur gerichtet hatten. Die staatlichen Stellen hatten auch Kenntnis von seinem Täterprofil. Der 30-Jährige war nämlich aufgrund verdächtiger Reisen in den Niger, nach Pakistan und in den Sudan in die Fiché S aufgenommen worden.

Der Staatsanwalt sah in dem Versuch, einen Imam zum Äußersten zu treiben, um die Kontrolle über die Moschee zu erlangen, ein typisches salafistisches Manöver und forderte eine Haftstrafe von drei Jahren mit Haftbefehl. Das Gericht war deutlich milder und verurteilte den Mann zu sechs Monaten Haft auf Bewährung, dem Verbot, eine Waffe zu tragen und die Moschee zu betreten, sowie zu einer zweijährigen richterlichen Überwachung.

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