Antisemitische Attacke in Senden: Schaufenster des israelischen Feinkostladens “BeitShalom” beschädigt

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In einer nächtlichen Attacke wurde die Schaufensterscheibe des israelischen Feinkostladens „BeitShalom“ in Senden, Bayern, stark beschädigt. Der Vorfall ereignete sich am Wochenende und wird von den Behörden als mutmaßlich politisch motiviert eingestuft.

Am Wochenende zwischen Freitag und Samstag wurde das Schaufenster des israelischen Feinkostladens „BeitShalom“ in der Hauptstraße in Senden durch zwei Steinwürfe erheblich beschädigt. Der Vorfall ereignete sich gegen 2 Uhr morgens. Der Besitzer des Geschäfts war während des Angriffs im Laden und beschrieb die Situation als “gefährlich und bedrohlich”. Der Sachschaden wird von der Polizei auf etwa 5000 Euro geschätzt. Der Täter konnte unerkannt entkommen.

Die Feuerwehr war ebenfalls vor Ort, um die beschädigte Scheibe zu sichern. Die Polizeiinspektion Weißenhorn bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 07309-96550 zu melden.

Nach ersten Ermittlungen der Polizei gibt es Hinweise darauf, dass der Angriff auf das israelische Geschäft einen politischen Hintergrund haben könnte. Aus diesem Grund wurde das Kommissariat für Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm hinzugezogen. Die Ermittlungen werden von Andreas Franck, dem Zentralen Antisemitismusbeauftragten der Bayerischen Justiz, geleitet.

Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, in denen die Behörden in ähnlichen Fällen mitunter zögerlich agieren, gehen die bayerischen Behörden entschlossen gegen antisemitische Vorfälle vor. Die schnelle und entschiedene Reaktion ist ein wichtiges Signal, insbesondere in Zeiten, in denen antisemitische Übergriffe in Deutschland zunehmend Sorge bereiten.

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